Bericht: Hamas fügt Israel mit neuer Taktik hohe Verluste zu

Vergrößern des Bildes Hohe Verluste im Gazastreifen: Israelische Soldaten tragen den Sarg eines Kameraden bei dessen Beerdigung. (Quelle: Ohad Zwigenberg/ap-bilder)
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Israel meldet den Fund von fünf toten Geiseln im Norden des Gazastreifens. In Ägypten sollen eine weitere Terrorgruppe an Gesprächen teilnehmen. Alle Infos im Newsblog.

Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:

7.16 Uhr: Rund zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen sorgt die islamistische Hamas einem Medienbericht zufolge mit einem Übergang zu Guerilla-Taktiken für zunehmende Verluste unter Israels Bodentruppen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Offizier berichtete, würden die Soldaten nun von Zellen aus nur zwei bis fünf Kämpfern angegriffen, bevor diese in ihre Tunnel abtauchten.

Sie operierten dabei auch aus zivilen Zufluchtsorten heraus und benutzten Frauen und Kinder, um Informationen zu sammeln und Waffen zu transportieren, hieß es. Die Hamas lagere Waffen zudem in Hunderten von leer stehenden Häusern. Dies ermögliche es ihren Kämpfern, sich frei zu bewegen, sich als Zivilisten auszugeben und sich die Waffen im letzten Moment vor einem Angriff zu greifen.

Allein am Wochenende waren nach Angaben der israelischen Armee 14 ihrer Soldaten in Kämpfen im Süden und im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens gefallen. Mehr dazu lesen Sie hier. Insgesamt seien seit dem Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober 153 Soldaten getötet worden, berichtete die "Times of Israel". Die steigende Zahl habe intern zu Kritik geführt, Israel gefährde seine Soldaten, indem es als Reaktion auf die Forderung der USA, die Zahl der zivilen Opfer zu begrenzen, seine Gewaltanwendung zurückschraube, schreibt das "Wall Street Journal".

Israelische Sicherheitsbeamte und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestritten jedoch eine Änderung der Taktik aufgrund des amerikanischen Drucks. Nach Einschätzung des vom "Wall Street Journal" zitierten Offiziers, der ein Bataillon in der heftig umkämpften südlichen Stadt Chans Junis kommandiert, könnte es noch Monate dauern, bis Israels Armee die Kontrolle über die Stadt in der gleichen Weise erlange, wie dies im Norden Gazas erreicht worden sei.

Bericht: Israel will über neuen Vorschlag zu Kriegsende beraten

2 Uhr: Israels Kriegskabinett will nach einem Medienbericht an diesem Montag über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Krieges beraten. Das berichtete die Zeitung "Jerusalem Post" am späten Sonntagabend. Israelische Beamte bestätigten laut der Zeitung "Times of Israel" zuvor, dass Ägypten einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Gazastreifen unterbreitet habe.

Der saudische TV-Kanal Aschark News hatte am selben Tag unter Berufung auf informierte Quellen berichtet, Ägyptens Vorschlag sehe eine Beendigung des Krieges in mehreren Stufen vor.

In der ersten Phase würde es demnach darum gehen, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten 40 Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug würde Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Danach würde es um einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens gehen.

Eine dritte Phase sehe dann einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. In einem letzten Schritt würde Israel seine Armee abziehen, während alle Vertriebenen zu ihren Wohnorten zurückkehren könnten.

Hamas: 70 Tote bei israelischem Angriff

1.21 Uhr: Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums rund 70 Menschen getötet worden. Es seien mehrere Familien im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Abschnitt des schmalen Küstenstreifens betroffen, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Sonntag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man untersuche die Berichte.