Russland klagt über Ukraines „Drachen-Drohnen“ – „Bereitet uns Kopfschmerzen”
Drohnen, die Thermit-Ladungen abwerfen, verbreiten Angst und Schrecken beim russischen Militär. Das Feuer kann bis zu 2000 Grad heiß werden.
Moskau – Im Ukraine-Krieg hat das ukrainische Militär die Kriegsführung durch Drohnen revolutioniert. Mit ihnen konnten die Streitkräfte den russischen Truppen bereits erheblichen Schaden zufügen, auch weil sie die Fluggeräte immer modifizieren. So sollen etwa Drohnen inzwischen eine Reichweite von 1800 Kilometern haben. Die neueste Entwicklung bereitet den Russen besonders Kopfzerbrechen: Sogenannte „Drachen-Drohnen“.
Die Rede ist von Drohnen, die Thermit auf Stellungen abwerfen. Im Netz gibt es mehrere Videos, die den Einsatz solcher Fluggeräte auf dem Schlachtfeld zeigen sollen. Auch das ukrainische Militär veröffentlichte Clips. Thermit ist eine Mischung aus Eisen(III)-oxid, auch Rost genannt, und Aluminium. Entzündet sich das Gemisch, kann es eine Temperatur von mehr als 2000 Grad Celsius erreichen. Zum Vergleich: Lava wird maximal 1200 Grad heiß. Damit kann Thermit auch die Panzerung von Fahrzeugen durchbrennen.
Kiew setzt im Ukraine-Krieg nun auf „Drachen-Drohnen“, die bis zu 2000 Grad heißes Feuer verursachen
Auch deshalb sprach der Open-Source-Intelligence-Analyst (OSINT) Emil Kastehelmi auf X von einer „neuen Entwicklung in der Drohnenkriegsführung“. Die Grausamkeit der mit Thermit beladenen Drohnen erklärt er wie folgt: „Stellen Sie sich vor, es regnet aus dem Nichts Feuer vom Himmel und Sie können nichts tun, um es aufzuhalten. Mit Wasser können Sie es nicht löschen. Ihre Kameraden schreien und stehen in den Flammen, wie menschliche Fackeln.“
Laut dem X-Nutzer Dmitri von War Translated, einem unabhängigen Projekt, das Materialien über den Ukraine-Krieg zusammenträgt und übersetzt, schrieb der russische Militärblogger Two Majors, dass die „Drachen-Drohnen“ dem russischen Militär „Kopfschmerzen bereiten“. Im Moment haben die Streitkräfte von Kreml-Chef Wladimir Putin „nichts dagegen einzuwenden“.
Militärblogger über ukrainische Thermit-Drohnen: „Russische Soldaten können vorerst einfach tiefer graben“
Weiter beschrieb Two Majors die verzweifelten Versuche der russischen Soldaten, sich gegen die „Drachen-Drohnen“ zu schützen. Zunächst haben sie Netze gespannt, damit die Fluggeräte nicht in Unterstände und Schützengräben fliegen. Mit Decken und Umhängen sollte die Wärmestrahlung abgeschirmt werden. Eine Drohne, die geschmolzenes Thermit abwirft, soll etwa in der Ostukraine gegen russische Stellungen in einem Waldgebiet zum Einsatz gekommen sein.
Doch der einzige Ausweg sei der Bau von Unterständen aus Beton und Schamottsteinen. Um sich vor dem durch Thermit verursachten heißen Feuer zu schützen, können „russische Soldaten vorerst einfach tiefer graben und Sand und noch mehr Sand verwenden“, schrieb Two Majors laut Dmitri weiter. Sand zum Löschen sollte „immer da sein“. (mt)