Vandalismus ufert immer weiter aus: Securitys für den Kurpark in Neuhaus?

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Gleicht eher einer Rumpelkammer: Der Pavillon im Neuhauser Kurpark wird immer wieder Opfer von Vandalismus. © THOMAS PLETTENBERG

Wenn ein Kurpark nachts mehr „genutzt“ wird als tagsüber, läuft etwas in die falsche Richtung. Das ist offenbar in Neuhaus der Fall, berichtet eine Anwohnerin. Die Gemeinde will reagieren.

Neuhaus – Seit einigen Monaten würden in der Grünanlage am Beginn der Dürnbachstraße Jugendliche des Nachts herumlärmen und obendrein den hier befindlichen Pavillon immer mehr beschädigen, teilt eine Anwohnerin mit. Die Folgen: leere Pizzakartons, zerdepperte Bierflaschen, Zigarettenstummel. Sogar das liebevoll eingerichtete offene Bücherregal hätten die Unbekannten nicht verschont und das Glas von gerahmten Bildern, die offenbar in einer Art Mini-Ausstellung an die mit Graffiti beschmierten Wände des Holzpavillons gelehnt waren, eingetreten. Die eigentliche Zielgruppe des Kurparks schrecke der Vandalismus zunehmend ab, hat die Anwohnerin beobachtet. „Sie setzen sich maximal noch an den unteren Rand des Parks.“

Bürgermeister schockiert von Schilderungen

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) zeigt sich betroffen von den Schilderungen. „Das ist schlimmer als gedacht“, sagt er. Bekanntlich war in den vergangenen Jahren eher der Schlierseer Kurpark das Sorgenkind der Gemeinde. Wie berichtet, ist es dort auch in diesem Sommer wieder zu unerlaubten Aktionen (Baden, Grillen,...) gekommen. Die Hoffnung der Gemeinde ruht nun auf der beauftragten Einrichtung einer Videoüberwachung. Wie Schnitzenbaumer erfreut mitteilt, hat sich auf Basis des jüngsten Zeitungsartikels nun doch wieder ein Sicherheitsdienst im Rathaus gemeldet und angeboten, den Kurpark zu überwachen. Sollte es zu einer Beauftragung kommen, werde man die Securitys auf jeden Fall auch in den Neuhauser Kurpark schicken, versichert der Bürgermeister. Angesichts der aktuellen Zustände sei dies vielleicht sogar vordringlicher als in Schliersee selbst.

Pavillon von Gemeinde hergerichtet

Woher die Jugendlichen stammen, kann auch Schnitzenbaumer nicht einschätzen. Auch nicht, ob es sich um dieselben Gruppen handle, die früher im Schlierseer Kurpark für Ärger gesorgt hätten und dann von hier vertrieben worden seien. Schade findet der Rathauschef auch, dass der Pavillon schon wieder so verunstaltet sei, nachdem ihn die Gemeinde vor ein paar Jahren ein bisschen hergerichtet und auch mit einer Beleuchtung ausgestattet habe. Von wem das Bücherregal und die Bilder stammen, weiß der Rathauschef aber nicht. Es sei aber bedauerlich, dass Bemühungen wie diese, den Kurpark attraktiver zu machen, derart torperdiert würden.

Warum der Neuhauser Kurpark sich bei den Vandalen so großer Beliebtheit erfreut, liegt laut Schnitzenbaumers Einschätzung unter anderem an dessen Einfriedung durch dichte Hecken. Was tagsüber eine angenehme Abschirmung von der bisweilen viel befahrenen Bundesstraße sei, sorge nachts dafür, dass die unbekannten Rowdys hier vor den Blicken der Nachbarn geschützt ihr Unwesen treiben können. Sollte es mit der Beauftragung des Sicherheitsdienstes tatsächlich klappen, dürften sie sich dabei aber auch hinter der Hecke bald wohl nicht mehr ganz so sicher fühlen.

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