In Malaga - „Es stinkt nach Tourist“: Einheimische wehren sich kreativ gegen Massen-Andrang

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Getty Images/Paul Panayiotou Die Bewohner Malagas sorgen sich aufgrund des steigenden Massentourismus. Mit Stickern und markanten Sprüchen äußern sie ihren Unmut.

Die Bewohner Malagas fürchten, von Touristenströmen aus ihrer eigenen Stadt vertrieben zu werden. Mit Stickern und markanten Sprüchen äußern sie ihren Unmut.

Die spanische Stadt Malaga zählte im Jahr 2023 rekordverdächtige 14 Millionen Touristen – was von der einheimischen Bevölkerung mit steigendem Unmut begrüßt wird. Wie „Euronews“ berichtet, zeigt sich die Frustration der Einwohner auf eine ganz besondere Art und Weise: mit Stickern. Diese sind mit verschiedenen Sprüchen versehen, die von gemäßigt ("Früher war dies mein Zuhause") bis hin zu aggressiv ("Geh' verdammt nochmal nach Hause" oder „Es stinkt nach Tourist“) reichen.

Sticker gegen Touristen: „Geh verdammt nochmal nach Hause“

Die Stickeraktion wurde laut „Euronews“ vom Geschäftsführer der beliebten Bar „Drunkorama“, Dani Drunko, initiiert. Gegenüber der lokalen Zeitung „Diario Sur“ gab er an, von seinem Vermieter aus seiner Wohnung „geschmissen“ worden zu sein. Anstatt Verhandlungen einzugehen, habe der Vermieter Platz für eine touristische Kurzzeitunterkunft schaffen wollen. Freunde und Familie von ihm hätten ähnliche Erfahrungen gemacht.

Er sammelte daraufhin Anti-Touristen-Sprüche seiner Stammgäste, ließ diese auf Sticker drucken und in der Stadt verteilen. Drunko beklagte, dass sich die Stadt zunehmend an Touristen anpasse und die Interessen der Einheimischen vernachlässige. Zu „Diario Sur“ sagte er: „Es geht mit dem Zentrum Malagas schon seit Längerem bergab. In der Nähe gibt es keine Baumärkte mehr. Aber warum auch? Ein Tourist ist nur zu Besuch und braucht keine Schrauben.“

Sorge der Einheimischen: Wird Malaga zur Stadt für Touristen?

Auch Lokalpolitiker Dani Pérez kritisiert die Entwicklung scharf und wirft dem Bürgermeister vor, die Interessen der Einheimischen zu ignorieren. Er schrieb auf X: „Wenn man durch die Straßen Malagas geht, ist es praktisch unmöglich, ein Miethaus zu finden, das keinen Schlüsselkasten für Touristen besitzt.“

 

Neben Touristen bringen auch Technologieunternehmen, darunter Google, mit 630 Niederlassungen in Malaga weiteren Zuzug in die Stadt. Diese ziehen insbesondere Remote-Arbeiter und Digitalnomaden an.

Gefälschte Warnschilder auf Mallorca: Inseln gegen Massentourismus

Doch Malaga ist nicht die einzige spanische Stadt, in der dem Massentourismus Widerstand geleistet wird. Auch auf den Kanarischen Inseln, insbesondere Teneriffa, haben sich die Einwohner in den letzten Monaten mit Graffiti gegen den Touristenzustrom ausgesprochen. Auf Mallorca wurden sogar gefälschte, vor gefährlichen Quallen und Erdrutschen warnende Schilder an offiziellen Stränden aufgestellt, um Touristen abzuschrecken.

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jl