„Wollen keinen Krieg mit Russland“ – USA warnen vor neuem Ukraine-Vorstoß von Macron
Macron will ein neues Bündnis zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland schmieden: Westliche Ausbilder sollen direkt in die Ukraine. Wäre die Folge eine Eskalation?
Paris – Frankreich intensiviert seine Unterstützung für die Ukraine. Nachdem das Land bereits „Mirage“-Kampfjets entsandt hat, plant es nun, westliche Militärausbilder direkt in die Ukraine zu schicken. Präsident Emmanuel Macron scheint für dieses Vorhaben bereits Verbündete gefunden zu haben. Allerdings: Die USA wollen sich keinesfalls beteiligen.
Mehrere Partner für die Initiative zur Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris, gab Macron bekannt, dass mehrere Partner seine Initiative zur Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine unterstützen. „Wir sind nicht allein, und wir werden diese Koalition in den kommenden Tagen auf den Weg bringen.“ Welche Länder sich konkret beteiligen, ließ er offen.
Macron erklärte, dass es in bestimmten Bereichen und „unter bestimmten Bedingungen“ effektiver und praktikabler sei, ukrainische Soldaten direkt vor Ort auszubilden. Daher sei der Wunsch der Ukraine nach westlichen Militärausbildern nachvollziehbar. Der französische Präsident betonte jedoch, dass dies keine Eskalation bedeute. „Wenn die Ukraine uns bittet, auf ihrem souveränen Boden bereits mobilisierte Soldaten auszubilden, dann ist das keine Eskalation. Das ist für die Europäer oder die Alliierten kein Gang an die Frontlinie.“
Macron plant Unterstützung für die Ukraine ohne Alleingang
Er fügte hinzu: „Wir befinden uns nicht im Krieg mit Russland, wir wollen keine Eskalation, aber wir wollen alles tun, was in unserer Macht steht, um der Ukraine zu helfen, Widerstand zu leisten.“ Macron scheint jedoch einen Alleingang vermeiden zu wollen. Ob Deutschland seine Idee unterstützt, ist ungewiss, da die Bundesregierung bereits mehrfach ihre Ablehnung einer Ausbildung vor Ort in der Ukraine zum Ausdruck gebracht hat.

Selenskyj dankt Macron für Ausbildungsinitiative – Russland warnt vor Angriffen
Präsident Selenskyj dankte Macron für seine Initiative und betonte, dass die Entsendung von Beratern direkt in die Ukraine die Ausbildung erheblich erleichtern würde. Ein Sprecher der russischen Botschaft hingegen bezeichnete westliche Militärberater in der Ukraine als ein „legitimes Angriffsziel“.
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USA bleiben zurückhaltend: Biden lehnt Truppenentsendung ab
Die US-Regierung plant nicht, sich an der Initiative zu beteiligen. John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, äußerte während eines Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Frankreich, dass Biden Macrons Position respektiere. Der US-Präsident habe jedoch von Beginn des Ukraine-Kriegs an klar gemacht, dass er keine amerikanischen Soldaten dorthin schicken werde. Biden habe stets betont, „dass wir hier keinen Dritten Weltkrieg und keinen Krieg mit Russland wollen“.
Kirby fügte hinzu: „Er hat immer wieder gesagt, dass eine Eskalation des Konflikts in diesem Ausmaß nicht nur für das ukrainische Volk schrecklich wäre.“ Eine solche Eskalation hätte auch katastrophale Auswirkungen auf den gesamten europäischen Kontinent und läge nicht im Interesse der USA. „Daraus hat der Präsident keinen Hehl gemacht. Und er wird auch weiterhin keinen Hehl daraus machen.“ Am Samstag (8. Juni) empfängt Macron Biden als Staatsgast in der französischen Hauptstadt.