Massiver Stellenabbau: Autozulieferer ZF streicht an einem Standort 1800 Jobs

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Beim Autozulieferer ZF soll in den kommenden Jahren Tausende Stellen abgebaut werden – das war schon länger klar. Jetzt liegen konkrete Zahlen für den großen Standort Saarbrücken vor.

Saarbrücken – Am Saarbrücker Standort des Autozulieferers ZF sollen bis Ende kommenden Jahres 1800 Arbeitsplätze wegfallen. Darüber seien die Führungskräfte von Unternehmensseite informiert worden, sagte eine ZF-Sprecherin in Saarbrücken. Am Mittwoch sei dann eine Informationsveranstaltung des Betriebsrates geplant. Zuvor hatte der Saarländische Rundfunk (SR) darüber berichtet.

Autozulieferer ZF streicht Jobs: In kommenden vier Jahren sollen 14.000 Stellen gestrichen werden

ZF Zentrale: Beim Autozulieferer müssen am Standort in Saarbrücken 1800 Jobs wegfallen.
ZF-Zentrale: Beim Autozulieferer müssen am Standort in Saarbrücken 1800 Jobs wegfallen. © Felix Kästle/dpa

Der Schritt ist Teil des bereits Ende Juli von dem Konzern angekündigten Jobabbaus. Der sieht in den kommenden vier Jahren die Streichung von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland vor. Am Standort in Saarbrücken werden Automatikgetriebe produziert, beschäftigt sind dort derzeit etwa 10.000 Menschen.

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Saarbrücken sei der einzige ZF-Standort, an dem sowohl Getriebe für Autos mit Verbrennermotoren, für Hybridfahrzeuge als auch für Elektroautos hergestellt werden könnten, sagte die Sprecherin. Für Letzteres seien neue Fertigungslinien aufgebaut worden. Nun seien wegen eines Einbruchs bei Aufträgen Anlagen nicht ausgelastet.

Der zunächst bis Ende 2025 angepeilte Jobabbau in Saarbrücken soll ZF zufolge vor allem mit dem Auslaufen befristeter Verträge erreicht werden. Sollte sich die Auftragslage weiter nicht bessern, könnten in Saarbrücken bis Ende 2028 demnach sogar 4500 Arbeitsplätze wegfallen.

Beim ZF verhärteten sich zuletzt die Fronten zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung. „Es gibt eine Liste von Werken, die möglichst schnell dichtgemacht werden sollen“, sagte Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich dem Handelsblatt. Im Fokus des von McKinsey beratenen Vorstands stünden insgesamt über ein Drittel der 35 Inlandswerke. (dpa/row)

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