Trump klagt wegen Medienberichten zum Epstein-Skandal – und will Murdoch zu Aussage zwingen
Donald Trump drängt auf eine schnelle Aussage Rupert Murdochs im Epstein-Skandal. Im Fokus stehen angebliche anzügliche Briefe.
Washington D.C. – US-Präsident Donald Trump drängt in seinem Rechtsstreit gegen Medienmogul Rupert Murdoch auf eine beschleunigte Befragung des 94-Jährigen. Trumps Rechtsbeistand begründet dies in der Klageschrift mit Murdochs fortgeschrittenem Alter und verweist auf dessen angebliche gesundheitliche Beschwerden in der Vergangenheit.
„Murdoch ist 94 Jahre alt, litt sein ganzes Leben lang unter Gesundheitsproblemen und soll kürzlich erhebliche gesundheitliche Probleme gehabt haben“, erklärten Trumps Anwälte in ihrem Antrag an ein Bezirksgericht in Florida. Diese Faktoren sowie die Tatsache, dass er in New York wohne – weit von dem Gericht in Miami entfernt – ließen annehmen, dass Murdoch vermutlich nicht für eine persönliche Aussage vor Gericht erscheinen würde, betonten die Anwälte und baten Bezirksrichter Darrin Gayles um eine „beschleunigte Aussage“ Murdochs. Gayles gab Murdochs Anwälten bis zum 4. August Zeit, um zu antworten.
Donald Trump fordert beschleunigte Aussage von Rupert Murdoch im Rechtsstreit
Vor anderthalb Wochen erhob Trump Klage gegen den vermögenden Unternehmer Murdoch und verlangt Schadenersatz in Milliardenhöhe. Murdochs Medienkonzern umfasst unter anderem das konservative Wall Street Journal, welches über Trumps Beziehungen zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein berichtete.
Konkret ging es um ein mutmaßliches Gratulationsschreiben mit anzüglichem Inhalt zu Epsteins 50. Geburtstag 2003, das angeblich von Trump stammte. Der Präsident weist die Urheberschaft kategorisch zurück.
Gerüchte über Trump und Epstein reißen nicht ab
Epstein, der jahrelang minderjährige Opfer systematisch missbrauchte, nahm sich 2019 im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle das Leben. Sein Tod und der offizielle Autopsiebericht nährten in Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit Verschwörungstheorien, da der einflussreiche Finanzier enge Verbindungen zur US-Elite unterhielt. Zahlreiche Prominente und Milliardäre verkehrten in seinem Umfeld – darunter auch Trump, wie verschiedene Aufnahmen von gesellschaftlichen Anlässen dokumentieren.
Donald Trump, Jeffrey Epstein und die Kritik an der Freigabe der Unterlagen
Obwohl Trump im Wahlkampf die Freigabe der Epstein-Unterlagen zugesagt hatte, weigert er sich bisher, diese zu veröffentlichen. Dies bringt den US-Präsidenten zunehmend in Bedrängnis. Selbst aus den eigenen republikanischen Reihen und von seiner normalerweise loyalen Anhängerschaft mehrt sich die Kritik an seiner Haltung. (sot mit dpa/afp)