Auswärtiges Amt reagiert nach Iran-Eskalation mit Reisewarnung für drei Länder
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in den Iran und nach Israel, in Teilen auch den Irak. Ein weiteres Land ist betroffen – und die Lage könne sich schnell ändern.
Berlin/Teheran – Die nächtliche Attacke Irans auf Israel hat die Weltgemeinschaft alarmiert. Die Staats- und Regierungschefs der G7 kamen am 14. April zusammen, um über das Geschehen zu beraten. Es wird international intensiv daran gearbeitet, eine weitere Eskalation zu verhindern. Trotz dieser Bemühungen wurden offizielle Reisewarnungen in verschiedenen Abstufungen für deutsche Staatsbürger für Iran, Irak und Israel herausgegeben. Auch von Reisen nach Jordanien wird abgeraten.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angriff verurteilt und vor weiteren Eskalationen gewarnt. Wie es weitergeht, bleibt unklar – vor allem, weil sich die Stimmen aus Israel, wie auf Irans Angriff reagiert werden soll, teilweise widersprechen.
USA, Russland, Türkei: Mehrere Länder warnen vor weiterer Eskalation
US-Präsident Joe Biden hat Israel die uneingeschränkte Unterstützung der USA zugesichert. Es scheint jedoch, dass er Israel von einem militärischen Gegenschlag abhalten möchte. Laut einem Bericht der Nachrichtenseite Axios hat Biden klargemacht, dass er einen israelischen Gegenangriff ablehnt. Das russische Außenministerium hat alle beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat seinem iranischen Kollegen Hossein Amir-Abdollahian mitgeteilt, dass eine weitere Eskalation in der Region nicht erwünscht ist.

Aktive Reisewarnungen für Iran und Israel
Das Auswärtige Amt hat infolgedessen eine Reisewarnung für Iran und Israel herausgegeben. Deutsche Staatsbürger werden aufgefordert, das Land Iran zu verlassen. Falls möglich, sollten sie dies mit einem kommerziellen Flug tun. Der internationale Flughafen in Teheran bleibt jedoch bis Montagmorgen (15. April) geschlossen. Es wird empfohlen, ausreichend Vorräte an Nahrung, Wasser und Treibstoff bereitzuhalten. Zusätzlich sollten die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte befolgt und die Medien aufmerksam verfolgt werden. Es wird auch empfohlen, sich in die Krisenvorsorgelisten des Auswärtigen Amtes einzutragen. Großbritannien plant angeblich eine Evakuierung von Briten.
Das Auswärtige Amt hat weiterhin seine Reisewarnung für Israel, den Gazastreifen und das Westjordanland aktualisiert. Die Warnungen sind deutlich: „Vor Reisen nach Israel und in die palästinensischen Gebiete wird gewarnt.“ Nach den Angriffen aus dem Iran bereitet sich Israel auf eine mögliche Ausnahmesituation vor.
Warnungen zu Israel aus dem Auswärtigen Amt:
Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Iran und Israel, bergen die Gefahr einer erheblichen, weiteren Eskalation. Die Sicherheitslage kann sich schnell und ohne Vorwarnung weiter verschärfen. Aufgrund der Sicherheitslage haben einige Airlines ihre Flüge nach bzw. aus Tel Aviv suspendiert. Es ist damit zu rechnen, dass von einer weiteren Eskalation auch Luft- Land- und Seetransportwege stärker als bereits gegenwärtig betroffen wären, mit entsprechend deutlichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisemöglichkeiten.
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Jordanien: Luftraum wieder geöffnet – Teilreisewarnung für den Irak
Es gibt zwar keine offizielle Reisewarnung, jedoch einen dringenden Ratschlag des Auswärtigen Amtes bezüglich Jordanien: „Von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet sowie in den Nordosten des Landes und in die Grenzregion zu Irak“ wird „dringend abgeraten“, erklärt die Behörde. Der Luftraum ist wieder geöffnet, jedoch können weitere Schließungen oder Verzögerungen nicht ausgeschlossen werden.
Eine Teilreisewarnung betrifft auch den Irak: „Vor Reisen nach Irak wird – mit Ausnahme der Region Kurdistan-Irak – gewarnt“, informiert das Auswärtige Amt. „Auf nicht unbedingt erforderliche Reisen in die Region Kurdistan-Irak wird aufgrund der instabilen Sicherheitslage verzichtet.“ Der Luftraum, der in der Nacht auf Sonntag geschlossen wurde, ist wieder geöffnet. (AFP/kat)