Schongauer Faschingsgesellschaft will an Rosenmontag den Münchner Nobel-Club P1 aufmischen
Im Münchner Nobel-Club P1 lassen die Promis gerne die Sektkorken knallen. Am Rosenmontags-Abend mischt die Schongauer Faschingsgesellschaft den Club ordentlich auf.
Schongau – Das P1 in München: Seit Jahrzehnten ist der noble Club in München für seine strengen Türsteher bekannt. Wer dort reinkommt hat durchaus gute Chancen, Münchner Promis zu begegnen – vorausgesetzt, derjenige hat selbst das nötige Kleingeld. Eine Flasche Schampus oder Hochprozentiges kostet dort schon mal ein paar große Scheine. Wie kommt es dann dazu, dass das Schongauer Faschings-Prinzenpaar, die Prinzengarde und der Elferrat einen offiziellen Auftritt für den Rosenmontag im P1 ergattert haben?
Dazu muss man wissen: Traditionell lädt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) am Rosenmontag zur „Blaulichtparty“ ins P1. Eine kleine Anerkennung für die Kollegen, die in und um München tagtäglich die Stellung im stressigen Polizisten-Job halten. „Zu der Party kommt alles, was mit Blaulicht zu tun hat“, erklärt Schongaus Faschingsprinzessin Simone Lohbrunner alias „Prinzessin Simone, die I. von der Ingenrieder Schreiner-Residenz“. Warum sie das so genau weiß? Klar, als Zöllnerin ist sie Insiderin.
Gesamter Hofstaat soll mit
Wer also könnte besser bei einer „Blaulichtparty“ auftreten als eine Faschingsprinzessin, die im echten Leben selbst Uniform trägt? Die Sache war schnell geklärt: Die Party-Organisatoren waren überzeugt, dass Prinzessin Simone mit ihrem Prinzen „Tobias, der I. von den schönen Burgga“ alias Tobias Schönherr unbedingt im P1 auftreten müssten. Damit nicht genug: Der gesamte Hofstaat sollte mit, Prinzengarde inklusive.
„Wir haben uns megamäßig gefreut“, erzählt Lohbrunner, nachdem ein Garde-Auftritt im P1 im Jahr 2021 kurzfristig nicht geklappt hatte. Damit die Aufregung nicht ganz so groß ist, hat man der Prinzessin und dem kompletten Faschingsgesellschafts-Team bereits eine lockende Erfrischung für nach dem Auftritt in Aussicht gestellt: „Sie haben versprochen, dass sie den Schampus für uns schon mal bereitstellen“, erklärt die Prinzessin mit einem Augenzwinkern.
Und auch SFG-Präsident Alexander Blasi freut sich schon auf diesen ganz besonderen Auftritt in der Landeshauptstadt. Denn: So etwas hat man freilich nicht alle Tage. „Ich selber war noch nie im P1“, erklärt er. Und mutmaßt: „Wahrscheinlich wird’s das erste und das einzige Mal bleiben.“ Deshalb will er es dann auch an diesem Abend mal nicht so genau nehmen und hat schon mal gespart: „Wenn ich schon einmal da bin, dann werde ich mir auch eine Flasche Jacky kaufen und 200 Euro auf den Kopf hauen.“
Faschingsumzug am Sonntag in Schongau
Immerhin: Das „Rosenmontags-P1-Kommando“ wird mit einem sauberen Tross unterwegs sein. So startet das SFG-Team mit einem voll besetzten Reisebus in Richtung Landeshauptstadt. Der fährt den gesamten Tross dann in der Nacht auch wieder nach Hause – eine Übernachtung war nicht drin. „Am Dienstag ist ja schon wieder volles Programm“, blickt Blasi schon auf den Sturm des Rathauses voraus.
Der Auftritt im P1 ist übrigens nicht das einzige Novum für die FSG in dieser Faschings-Saison: Am „g’lumperten Donnerstag“ hat die Faschingsgesellschaft zum ersten Mal beim großen Faschingstreiben in Landsberg teilgenommen. Mit Festwagen, Prinzenpaar, Garde und Elferrat, versteht sich. Nachdem sich der Landsberger Fasching unter neuer Führung umorganisiert hatte, hätte die FSG eine Einladung für den Umzug bekommen. So etwas schlägt man natürlich keinesfalls aus, so Blasi.
Freilich ist am Sonntag erst einmal der eigene Umzug in der Schongauer Altstadt zu meistern. Das Warm-up beginnt bereits mit Auftritten der Mini-Garden auf dem Marienplatz, wo auch in diesem Jahr für Verköstigung gesorgt ist. Der Gaudiwurm selbst schlängelt sich dann traditionell ab 14 Uhr durch die Altstadt. Weitergefeiert wird auf dem Marienplatz ganz offiziell mit Auftritten der Garden.