500-Tonnen-Fels donnert beinahe auf Straße zu beliebtem Skigebiet in Österreich

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Dieser Felsen blieb oberhalb der Wagrainer Straße am Hang liegen. © Facebook Stadtgemende St. Johann

Massiver Felssturz im Salzburger Land: Ein 500 Tonnen schwerer Felsen blieb dabei nur 250 Meter oberhalb der für Skifahrer wichtigen Straße nach Wagrain liegen.

St. Johann im Pongau – Das Skigebiet Snow Space Salzburg ist einer der großen Magnete für Wintersportler in Österreichs Alpen. Für die Anfahrt Tausender Wintersportler nach Wagrain stellt die Bundesstraße 163 vor allem aus Richtung Deutschland die wichtigste Verbindung dar.

Felssturz in Österreich endet glimpflich: 500-Tonnen-Fels landet fast auf Straße zu Skigebiet bei Salzburg

Wie sich jetzt herausstellte, hätte es um ein Haar eine Tragödie auf der Straße geben können: Ein riesiger Felssturz hat sich vorige Woche oberhalb der Straße ereignet. Rund 3000 Kubikmeter Gestein haben sich 250 Meter oberhalb der Wagrainer Straße gelöst. „Menschen oder Infrastruktur sind nicht zu Schaden gekommen“, heißt es in einer Mitteilung des Landes Salzburg.

Ein mächtiger Steinschlag ging bei St. Johann im Pongau oberhalb einer Straße im Wald nieder.
Georg Höller (Grundbesitzer), Geologe Gerald Valentin (Land Salzburg) und Hannes Mußbacher (Straßenmeister) begutachten den Felsen. © Land Salzburg

Straßenamtsmitarbeiter entdeckten riesigen Fels bei Routinekontrolle

Derzeit bestünde laut Experten keine Gefahr und die Straße könne geöffnet bleiben. Die Stelle des Felssturzes ist mit Schutzzäunen und Dämmen gesichert, die Vorrichtungen wurden erst vor kurzem verstärkt. Der Hang wird regelmäßig von Mitarbeitern der Straßenmeisterei und den Landesgeologen kontrolliert, heißt es.

Bei einer dieser Kontrollen fiel der große Felsblock auf. Der Salzburger Landesgeologe Gerald Valentin begutachtete den Felssturz am Samstag (11. Februar). Der Experte sagt in einer Mitteilung des Bundeslandes Salzburg: „Besonders imposant bei diesem Absturz ist ein rund 200 Kubikmeter großer und 500 Tonnen schwerer Felsbrocken, der als Ganzes zum Liegen gekommen ist. Das ist sehr selten, in der Regel sind Brocken aus einem Felssturz 20 Kubikmeter groß.“

Salzburger Geologe: Riesiges Glück, dass der Felsbrocken oberhalb der Straße stoppte

Valentin weiter: „Eines muss man aber auch sagen: Bei diesem Absturz hatten wir auch großes Glück, dass der 500 Tonnen Fels rund 100 Höhenmeter oberhalb der Straße gestoppt ist. Denn gegen diesen Mega-Brocken sind alle Sicherheitsmaßnahmen machtlos.“ Auf der Almwiese, auf der der Fels zum Stehen kam, sieht man die Rutschspuren im nassen Boden. Der riesige Brocken blieb an einer etwas flacheren Stelle hängen. In Südtirol war vor zehn Monaten ein ähnlicher Felsen über eine befahrene Straße gerutscht.

Eine Ursache des Felssturzes in St. Johann war laut Valentin auch der starke Niederschlag zu Weihnachten und Silvester. „Dieser spielt hier sicher eine Rolle und seine Auswirkungen treten zeitversetzt auf. Aber grundsätzlich können solche Abstürze immer wieder auftreten und sind nicht vorhersehbar.“ Ein Wanderweg der direkt beim Absturzgebiet vorbeiführt, musste gesperrt werden. Am Dienstag (13. Februar) begutachteten Mitarbeiter des Bauhofes der Stadtgemeinde St. Johann den Zustand des Rettensteinrundwegs.

Starker Weihnachts- und Silvesterregen spülte die Felsen aus dem Hang

Seit Monaten sorgen Felsstücke, Hangrutsche und Muren für Aufsehen in den Alpen. Erst am Dienstag hatte es an der Brennerstaatsstraße in Südtirol einen Steinschlag gegeben. Am Tag zuvor blockierten zwei Felsstürze im Trentino eine Straße nahe des Gardasees und bei Rovereto. Am Dienstag voriger Woche donnerte ein Steinschlag auf die Gardesana-Straße bei Trient nieder.

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