Südtirol: Mann aus Deutschland entführt eigenen Sohn – schwerer Unfall auf der Flucht

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Ein in Deutschland lebender Mann hat Medienberichten zufolge seinen zweijährigen Sohn entführt. Die Flucht endete in einem Unfall. © Landesfeuerwehrverband Südtirol/Facebook

Ein in Deutschland lebender Marokkaner entführte in Bruneck bei einem Besuchstermin mit seiner Ex-Frau seinen Sohn. Auf der Flucht geschah ein schwerer Unfall.

Bruneck – Für die Rettungskräfte und die Polizei sah dieser Auto-Unfall im Südtiroler Pustertal im Norden Italiens zunächst wie ein gewöhnlicher Verkehrsunfall aus: Zwischen dem Städtchen Bruneck und dem östlichen Nachbarort Percha war es am Dienstagmorgen (13. Februar) auf der Staatsstraße 49 auf Höhe einer Mülldeponie zu einem Zusammenstoß gekommen.

Ein Mercedesfahrer war, so berichtet es der Sender RAI, in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten und rammte ein entgegenkommendes Wohnmobil. Zwei Männer marokkanischer Herkunft, die im Mercedes saßen, wurden verletzt, auch ein zweijähriger Junge, der im Auto saß. Die vierköpfige deutsche Familie im Camper blieb unversehrt.

Dem schweren Unfall ging dramatische Entführung in Südtiroler Kleinstadt voraus

Kurz zuvor hatten sich um 8 Uhr am Kapuzinerplatz von Bruneck dramatische Szenen abgespielt. Wie stol.it berichtet, hatte eine 29-jährige, ebenfalls aus Marokko stammende Frau ihren zweijährigen Buben bei einem Besuchstermin dem 33-jährigen Vater übergeben. Beide Eltern leben getrennt: die Mutter mit dem Kind in Bruneck, der Vater in Deutschland. Laut stol.it darf der Vater den Sohn offenbar nur unter Aufsicht einer Sozialassistentin sehen.

Diese war demzufolge am Dienstagmorgen dabei. Der Vater sollte mit dem Kind und der Sozialassistentin einen Spaziergang unternommen haben, als der Vater die Sozialassistentin unvermittelt zur Seite geschubst, sich das Kind geschnappt und mit ihm in das Auto gestiegen sein, wo ein Freund (27) des Vaters wartete.

Männer waren nicht angeschnallt, Bub saß auf Schoß und flog durch die Windschutzscheibe

Dann seien sie mit dem Kind in Richtung Osttiroler Grenze davon gerast. Angeschnallt waren sie demnach nicht. Dies ist laut stol.it jedenfalls die erste Hypothese der Ermittler. Die Mutter und die Sozialassistentin alarmieren sofort die Carabinieri. Doch noch ehe diese Straßensperren errichten können, erreichte sie die Nachricht vom schweren Unfall über die Notrufzentrale.

Als es zu dem Zusammenstoß des Mercedes mit dem Camper kam, soll der kleine Sohn auf dem Schoss des Bekannten gesessen sein – nicht angeschnallt. Beide wurden laut Rai durch die Wucht des Aufpralls durch die Windschutzscheibe geschleudert und verletzt. Der Vater, der am Steuer saß, wurde leicht verletzt, ebenso sein Komplize. 

Das Kind kam schwer verletzt ins Krankenhaus

Der Zweijährigen erlitt hingegen schwere Verletzungen und wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Der Junge muss an den Beinen operiert werden, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Die beiden Männer kamen ins Krankenhaus nach Bruneck gebracht. Dem Vater des Kindes wird Entführung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und das Herbeiführen eines Verkehrsunfalls vorgeworfen.

Weiter östlich im Pustertal war erst im Januar ein Mädchen (16) aus Deutschland bei einem Spaziergang tragisch ums Leben gekommen.

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