Schon wieder: Vermisstensuche im Unwetter am Schliersee – Wasserwacht appelliert
Wieder zog ein Unwetter über den Schliersee, wieder mussten die Rettungskräfte ausrücken. Nur einen Tag nach der Suche eines vermissten Stand-Up-Paddlers war nun eine Schwimmerin verschwunden.
Schliersee – Wieder zog ein Unwetter über den Schliersee, und wieder mussten die Rettungskräfte ausrücken. Nur einen Tag nach der Suche eines vermissten Stand-Up-Paddlers war nun eine Schwimmerin verschwunden. Auch wenn die Entwarnung diesmal schnell folgte, appelliert die Wasserwacht an die Vernunft der Badegäste.
Wie die Schlierseer Wasserwacht mitteilt, hatte ein Mann beobachtet, wie eine Frau vor zwei Stunden am Westufer des Schliersees ins Wasser gestiegen sei. Weil kurz später ein Gewitter mit Sturm und Starkregen über den See gezogen war und die aus Polen stammende Schwimmerin nicht mehr an Land zurückgekehrt sei, war der Melder in großer Sorge. Er setzte einen Notruf ab, woraufhin um kurz vor 21 Uhr Wasserwacht, DLRG, Feuerwehr, Rettungsdienst sowie Polizei alarmiert wurden.
Frau steigt unversehrt aus dem See
Die Schlierseer Wasserwacht rückte sofort von der Wachstation am Ostufer aus. Weitere Kräfte folgten mit dem am Westerberg stationierten Wassernotfahrzeug und dem mobilen Boot. Am Einsatzort fanden die Retter die zurückgelassenen Kleidungsstücke der Frau, was sie veranlasste, die Vermisstenmeldung noch ernster zu nehmen. Doch anders als am Donnerstagabend, als die Suche nach einem ebenfalls in einem schweren Unwetter verschwundenen Stand-Up-Paddler (wir berichteten) erst nach eineinhalb Stunden endete, weil sich der Mann zwischenzeitlich auf der anderen Seeseite ans Ufer gerettet hatte, kam die Entwarnung diesmal deutlich früher. Bereits nach wenigen Minuten stieg die Schwimmerin nahe der Einsatzstelle aus dem Wasser.
„Wir sind froh, dass niemand in Gefahr war und sich die Suche letztlich als nicht notwendig herausgestellt hat“, teilt Tobias Huber, Wachleiter der Schlierseer Wasserwacht, mit. Es müsse auch niemand Angst haben, wenn er die Einsatzkräfte um Hilfe bitte, obwohl sich später herausstelle, dass gar kein Notfall vorgelegen habe, ergänzt Simon Horst, stellvertretender Technischer Leiter der Ortsgruppe und Kreisgeschäftsführer des BRK: „Im Zweifel lieber einmal zu viel, als zu wenig.“
Wasserwacht warnt vor Unwettern
Weil Unwetter und Starkwind zuletzt gehäuft und auch sehr plötzlich und schnell aufgezogen seien, appelliert die Wasserwacht an die Badegäste, die Wetterlage sowie amtliche Warnungen stets genau im Blick zu behalten. Auch die gelben Blinklichter am Südufer und am Strandbad seien ein wichtiges Signal. 40 Blitze pro Minute gelten dabei als Vorwarnung, 90 als aktive Sturmwarnung. Im zweiten Szenario sollten Badegäste das Wasser umgehend verlassen und geschützte Bereiche aufsuchen, teilt die Wasserwacht mit. Und weist obendrein darauf hin, dass es letztlich auch um die Sicherheit der Einsatzkräfte selbst gehe. So sei am Freitagabend kurz nach dem Einsatz ein weiteres, noch schwereres Gewitter über den Schliersee gezogen. „Das“, sagt Huber, „hätte unsere Einsatzkräfte in Gefahr bringen können.“
sg