Zu viel Leistungsdruck - Mutter will, dass Sohn auf Hausaufgaben verzichtet: „Wir machen nicht mehr mit“

Eine Mutter aus Arizona erlaubt ihrem Kind, keine Hausaufgaben mehr zu machen, weil der Stress zu hoch sei. Via TikTok erklärte Cayley, dass ihr fünfjähriger Sohn durch die umfangreichen Aufgaben stark überlastet war und nicht mehr zur Schule gehen wollte.

Der Umfang der Hausaufgaben betrug 15-20 Doppelseiten: „Wir haben versucht, unser Bestes zu geben“, sagte Cayley vor ihrem Online-Publikum. Dann habe sie irgendwann überwältigende „Schuldgefühle“ bekommen, weil ihr Sohn in ihrer Freizeit nur noch an den Hausaufgaben arbeitete.

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„Die emotionalen Grenzen der Kinder müssen geachtet werden“

Als Konsequenz entschied sie der Lehrerin eine E-Mail zu schicken: „Basierend auf dem Stress, der geistigen und körperlichen Angst, die es meinem Kind bereitet, machen wir nicht mehr mit“, stand darin. Sie sei dagegen, dass Kinder dazu erzogen werden, ihre Arbeit mit nach Hause zu nehmen, die sie in der vorgegebenen Zeit nicht schaffen.

Kritik der Online-Community an Entscheidung der Mutter

Einige Nutzer auf TikTok kritisierten jedoch Cayleys Entscheidung. Einer kommentierte „Deine Einstellung zur Schule wird auf dein Kind übertragen.“ Andere weisen darauf hin, dass viele Kinder heutzutage mit ihrem Wissensstand weit zurück liegen und die Lehrer nicht genug Zeit hätten, dies ohne Hausaufgaben aufzuholen.

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Eine Kindergartenlehrerin stimmt der Mutter allerdings zu: „Ich habe nie Hausaufgaben aufgegeben, es sei denn, die Eltern haben es ausdrücklich verlangt.“ Cayley betont, dass es wichtig sei, emotionale Grenzen auch für Kinder zu beachten.

Eltern sollten sich bei den Hausaufgaben ihrer Kinder eher zurückhalten

Laut der ehemaligen Gymnasiallehrerin und heutigen Familiencoach Silke Krämer, sollten Eltern sich bei den Hausaufgaben ihrer Kinder eher zurückzuhalten. Krämer betont, dass Eltern die Schulzeit ihrer Kinder nicht zu ihrem eigenen Projekt machen sollten, da dies die Eltern-Kind-Beziehung belasten und emotionalen Druck auf die Kinder ausüben kann. Sie empfiehlt, den Kindern Unterstützung anzubieten, jedoch nach einer gewissen Zeit diese Hilfe wieder abzubauen, um die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der Kinder zu fördern.

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Krämer warnt zudem, dass ständige elterliche Hilfe bei Hausaufgaben den Lerneffekt schmälert und die Entwicklung des Selbstvertrauens der Kinder behindert. Sie betont, dass es die Aufgabe der Lehrkraft ist, die Hausaufgaben zu kontrollieren, nicht die der Eltern. Eltern sollten ihren Kindern emotionalen Rückhalt bieten und ihnen Verantwortung übertragen, auch wenn dies bedeutet, dass die Kinder gelegentlich Fehler machen und daraus lernen.

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