Aufatmen bei der Maro: Insolvente Wohn-Genossenschaft nimmt Finanz-Hürde

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Die Maro ist mit ihrem Wohnbau in der Region aktiv - unter anderem hat die Genossenschaft ein Mehrgenerationenhaus in Wolfratshausen. © Peter Herrmann

Die insolvente Maro-Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen hat eine wichtige Finanz-Hürde genommen. Die geforderten mindestens 4 Millionen Euro für eine Sanierung sind beisammen. Die Maro hat auch Wohnanlagen in Penzberg und Wolfratshausen.

Region - Monatelang haben die Bewohner der Wohn-Projekte der Maro-Genossenschaft in der Region wegen der Insolvenz des Unternehmens gezittert. Auch in Penzberg, Wolfratshausen und Weilheim stehen Wohnanlagen. Jetzt aber gibt es eine gute Nachricht: Die ins Schlingern geratene Genossenschaft aus Ohlstadt, bekannt für ihre Mehrgenerationen-Projekte und Demenz-Wohngruppen, hat eine wichtige finanzielle Hürde genommen, um den Betrieb weiter führen zu können. Die zu deren Fortführung mindestens erforderlichen 4 Millionen Euro wurden fristgerecht auf das Treuhandkonto eingezahlt. Das teilt der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Holz aus Kochel mit.

Die insolvente Maro-Genossenschaft aus Ohlstadt hat eine wichtige Finanz-Hürde genommen

„Da macht sich natürlich große Erleichterung breit“, sagt der CSU-Stimmkreisabgeordnete für Bad Tölz-Wolfratshausen/Garmisch-Partenkirchen. „Ziel aller Bemühungen“ sei die Rettung der Maro gewesen da deren Idee, als nicht gewinnorientierte Genossenschaft ein selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen für junge und alte Menschen zu ermöglichen, absolut unterstützenswert ist“, wie der Politiker bekräftigt.

Auch Florian Streibl (FW) und Bayern-SPD sind zufrieden

Die mögliche Sanierung der Maro-Genossenschafrt stößt in der bayerischen Landespolitik auf Erleichterung. Der Landtagsageordnete Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender Freien Wähler (FW) aus Oberammergau, nennt eine Summe von mehr als 4,3 Millionen Euro an Rettungskapital, die die insolvente Maro gesammelt habe. Die vom Insolvenzverwalter ausgegebene Schwelle von mindestens 4 Millionen Euro sei damit „deutlich“ überschritten worden. Streibl gratuliert „allen Beteiligten herzlich zu diesem Erfolg“. Von Bewohnern, Vorstand und Aufsichtsrat sowie Insolvenzverwalter und beteiligten Banken sei „ein wahrer Kraftakt“ vollbracht worden.

Auch die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat nach Angaben der Partei „lange für den Erhalt der Maro gekämpft und Unterstützung vom Freistaat gefordert“. SPD-Wohnungsbauexpertin Sabine Gross zeigt sich erleichtert: „Viele Mieterinnen und Mieter können endlich aufatmen.“ Sie appelliert aber gleichzeitig, die richtigen Lehren aus der Situation zu ziehen. „Der Freistaat muss Wohnungsgenossenschaften künftig besser absichern, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passieren kann“, so Gross.

Insolvenzverfahren im Mai eröffnet

Die Maro war laut Holz „aufgrund unglücklicher Entwicklungen im Rahmen eines Bauprojektes“ überraschend im März in eine Fi-nanzierungslücke geraten. Die Genossenschaft musste daraufhin Insolvenz anmelden. Das Insolvenzverfahren über das Vermögen hatte das Insolvenzgericht München am 28. Mai eröffnet. Zum Insolvenzverwalter war damals der Münchner Rechtsanwalt Ivo-Meinert Willrodt bestellt worden.

Zwölf Wohnprojekte mit 300 Mietparteien

Nach Angaben des CSU-Abgeordneten Holz waren zwölf Wohnprojekte mit etwa 300 Mietparteien, sechs Demenz-Wohnge-meinschaften und neun ähnlich gelagerte in Bau oder Planung befindliche Projekte „existenziell bedroht“. Dies habe seither „viele Menschen und Unternehmen“ besorgt.

Einsatz für die Genossenschaft

Holz hatte sich in den vergangenen Monaten für eine Rettung der Genossenschaft stark gemacht. Unter der Federführung der beiden CSU-Kollegen im Landtag, Josef Zellmeier (haushaltspolitischer Sprecher) und Kerstin Schreyer (wirtschaftspolitische Sprecherin) fanden diverse Videokonferenzen mit den Maro-Verantwortlichen statt. „Dabei haben wir uns stets aus erster Hand informieren lassen und bei den Themen geholfen und unterstützt, wo wir konnten“, betont der Abgeordnete aus Kochel. So seien Gespräche mit den Ministerien geführt, Kontakte vermittelt und Ideen eingebracht worden. „Dass sich dieser Einsatz gelohnt hat, ist natürlich sehr erfreulich.“

Versammlung am Donnerstag (14. November)

Holz macht klar, dass es nun die Maro darum gehe, „die nächsten Schritte zu initiieren“. In einer Mitgliederversammlung am Donnerstag (14. November) solle der inzwischen fertiggestellte Insolvenzplan den Mitgliedern vorgestellt und der entsprechende Fortführungsbeschluss gefasst werden. Diese und der Gläubigerausschuss müssten den Insolvenzplan dann billigen, damit dieser noch heuer beim Amtsgericht eingereicht werden könne. Dann liegt es am Gericht, die Fortführung der Maro im ersten Quartal 2025 zu bestätigen, so Holz.

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