Akrobatik und Variete: Beim Ferienpass geht es zu wie im Zirkus
Von Luftakrobatik bis Hip-Hop: In einem fünftägigen Kurs bringt Solomon Solgit Kindern einiges bei. Bei der Abschlussvorführung gibt es viel Applaus.
Wolfratshausen – Kopfüber hängt das blonde Mädchen an einem langen, fliederfarbenen Tuch. In luftiger Höhe, Meter über dem Boden, hat es sich mit einem Bein in den Stoff gewickelt und streckt beide Arme weit von sich. In der Halle ist es mucksmäuschenstill. Dann greift das baumelnde Kind ans Tuch, löst gekonnt den Fuß aus der Schlinge und landet sicher auf den Füßen. Die gebannten Zuschauer verfallen in tosenden Applaus. Beim Zirkus-Projekt der Ferienpass-Aktion in Wolfratshausen hat die Nachwuchsturnerin die Akrobatikeinlage einstudiert und perfektioniert.
Mitspracherecht beim Programm
Solomon Solgit betritt die Bühne, die aus am Boden ausgerollten Bodenturnmatten in der Sporthalle am Hammerschmiedweg besteht. Worum es geht, wird schnell klar: Zur Begrüßung schlägt Solgit direkt einen Überschlag. Der aus Äthiopien stammende Bad Tölzer stellt seine internationalen Kollegen vor. Mit der Berlinerin Tukie Vanida hatte er sich eine begabte Luftakrobatin ins Boot geholt. Anja und Maria, zwei 16-jährige ukrainische Mädchen, die in ihrer Heimat eine Zirkusschule besuchten, werden bei ihrer Arbeit mit den jungen Akrobaten von Hannah unterstützt. Auch der Garmisch-Partenkirchener Ugur Uzaroglu gehört zum Team. Die Künstler bringen den Teilnehmern von Luftakrobatik bis Hip-Hop viel bei in dem fünftägigen Kurs. Wie Fritz Meixner vom Kinder- und Jugendförderverein erklärt, haben die Kinder fleißig geübt. Trotz der hochprofessionellen Anleitung haben die jungen Teilnehmer viel Mitspracherecht beim Programm. Solgit: „Die Kinder haben selbst entschieden, was sie vorführen.“
So wie einige Mädchen, die an blauen und fliederfarbenen Tüchern turnen: Klaviermusik ertönt, das Publikum applaudiert. Die Mädchen beginnen mit einem ballettähnlichen Einstieg, bevor zwei von ihnen flink an den blauen und fliederfarbenen Tüchern drei Meter in die Höhe klettern. Ein Papa im Publikum hält den Daumen in die Höhe – mit einem Kopfnicken bedeutet er seinem Töchterchen seinen Stolz. Mit Tüchern, Hula-Hoop-Reifen und Jonglierkeulen führen die Talente ihr Können vor. Beim Seilspringen zu dritt jubelt die Menge den Akrobaten zu. Es werden Räder geschlagen, fünf Buben bauen eine Menschenpyramide, und sogar ein dreistöckiger Turm ist kein Problem.
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Die Zuschauer klatschen im Takt der Musik mit, als die nächste Gruppe ihre Hip-Hop-Choreografie zeigt. Die Bewegungen reichen von Breakdance bis hin zu Robotergesten. Ein besonders mutiges Mädchen spielt Klarinette, während sie auf dem Trapez sitzt. Die Zirkusaufführung findet ihren Schluss im Solo-Gesangsauftritt eines Buben: Mit dem hymnenähnlichen „Auf uns“ von Andreas Bourani sorgt er für so viel Stimmung, dass am Ende alle Opas, Omas, Mamas und Papas tanzen – sogar die Kleinsten, die gerade laufen lernen, wackeln kräftig mit.
amb
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