Tragödie in Montenegro: Zehn Menschen erschossen – darunter zwei Kinder
In Montenegro richtete ein Mann eine Schusswaffe auf mehrere Menschen. Unter den Opfern sollen auch zwei Minderjährige sein. Der mutmaßliche Täter flüchtete zunächst.
Cetinje – In Montenegro hat ein Mann mit einer Schusswaffe mehrere Menschen getötet. Unter den Toten sind zwei Kinder. Das teilte Innenminister Danilo Saranovic der Öffentlichkeit des Balkanlandes mit. Der mutmaßliche Täter sei anschließend geflohen und habe schließlich vor der Polizei Suizid begangen. Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag (2. Januar) aus.
Mindestens zehn Menschen in Montenegro erschossen – darunter zwei Kinder
Der Angriff hatte sich am Mittwoch (1. Januar) in dem Dorf Bajice nahe Cetinje im Süden Montenegros ereignet. Zunächst hatte die Polizei erklärt, der Mann habe mindestens zehn Menschen in einem Restaurant erschossen. Später stellte Polizeichef Lazar Scepanovic klar, dass der Mann an vier verschiedenen Orten Schüsse abgegeben habe.

Der Täter hatte demzufolge „den ganzen Tag lang“ Alkohol getrunken, bevor es zwischen ihm und einem anderen Restaurantgast zu einem Zwischenfall gekommen sei. Der Mann habe daraufhin zu Hause eine Waffe geholt und dann zunächst „vier Menschen an einem Ort getötet“, erläuterte der Polizeichef. Danach habe er an drei anderen Orten Angriffe verübt. Unter den zehn Todesopfern seien zwei Minderjährige, bei denen es sich um die Kinder des Restaurantbesitzers handele, der ebenfalls getötet worden sei, so Saranovic. Nach Angaben der Polizei waren die Kinder zehn und 13 Jahre alt.
Der Vorfall sei offenbar die „Folge gestörter zwischenmenschlicher Beziehungen“, sagte der Minister, ohne nähere Angaben zu machen. Die Polizei hatte zuvor bereits erklärt, dass die Tat nicht mit der organisierten Kriminalität zusammenhänge, unter der Cetinje in den vergangenen Monaten besonders stark gelitten hatte. Das Alter des mutmaßlichen Schützen gab die Polizei mit 45 Jahren an.
Mindestens zehn Tote und vier Verletzte nach Schüssen in Montenegro
Montenegros Regierungschef Milojko Spajic sagte, es habe „einfach eine Auseinandersetzung in einem Restaurant“ gegeben, bei der „Waffen gezogen“ worden seien und der Streit aus dem Ruder gelaufen sei. „Eine furchtbare Tragödie hat uns alle in Cetinje im Dorf Bajice getroffen“, sagte er dem Staatssender RTCG .Die vier Verletzten kämpften im Krankenhaus in der Hauptstadt Podgorica um ihr Leben, fügte Spajic hinzu. Später teilte die Polizei mit, dass alle vier außer Lebensgefahr seien.
Tragödie in Montenegro: Täter flüchtet – und begeht dann Suizid
Der Schütze entkam zunächst. Die Polizei fahndete stundenlang unter Hochdruck nach ihm, die Bevölkerung wurde aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter schließlich umstellen.
Als die Beamten ihn aufforderten, seine Waffe niederzulegen, habe der Mann sich in den Kopf geschossen. Das sagte Polizeichef Scepanovic in der Nacht zu Donnerstag vor Journalisten. „Es gab einen Versuch, ihn in ein Klinik-Zentrum zu bringen, aber in der Zwischenzeit war er schon seinen Verletzungen erlegen“, führte er weiter aus.
Ministerpräsident Spajic kündigte überdies an, die Auflagen für den Besitz von Schusswaffen zu verschärfen. „Dies ist eine Tragödie, nach der wir uns fragen müssen, wer die Erlaubnis erhalten sollte, in Montenegro Feuerwaffen zu besitzen“, erklärte er. Nach Angaben der Polizei hatte der Angreifer seine Feuerwaffen illegal besessen.
Indes sorgt auch eine Tat in New Orleans für große Bestürzung. Ein Autofahrer fuhr dort in eine Menschenmenge. Ähnliches hatte sich in Magdeburg kurz vor dem Heiligen Abend ereignet, als ein Auto in eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt raste. (mbr mit AFP)