Zugunglück in BaWü: Fahrgäste schildern dramatische Szenen – „Diesel lief mir über das Gesicht“

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Ein Augenzeuge, der hinter der Fahrerkabine saß, schildert den Moment des Unglücks in Baden-Württemberg. Für eine Notärztin boten sich chaotische Szenen.

Riedlingen/ Biberach – „Es war wie in einer Zeitkapsel“, beschreibt ein Augenzeuge den Moment nach dem schweren Zugunglück in Baden-Württemberg mit drei Toten. Der Unfall sei sehr schnell gegangen, dann sei es plötzlich absolut still gewesen. „Und dann mussten wir alle mit der neuen Situation umgehen“, sagt Joscha Loibl gegenüber dem SWR. Er hätte unmittelbar hinter der Fahrerkabine gesessen und Prellungen erlitten.

Loibl konnte inzwischen die Klinik wieder verlassen. Noch am Montagabend lagen zwei Schwerverletzte auf Intensivstationen in der Umgebung. Als Unfallursache rückt momentan ein Gully in den Fokus der Ermittlungen.

Personenzug entgleist in Oberschwaben
Die Züge liegen seitlich, die Einsatzkräfte erreichen den Zug kaum: Zwei Augenzeugen schildern die Momente nach dem Unglück. © picture alliance/ Thomas Warnack

Zugunglück in BaWü: Augenzeuge schildert Szenen nach dem Unfall

Am Anfang habe Loibl gedacht, er müsse sterben. „Ich war eingeklemmt zwischen zwei Zweiersitzen, die heruntergekracht waren. Der Zug lag ja seitlich. Auf mir drauf noch zwei andere Menschen und ein Koffer“, schildert er.

„Mir lief Diesel ins Gesicht, die ganze Zeit, auch in die Augen und in den Mund. Ich konnte die ganze Zeit meine Augen nicht öffnen“, sagt er über die Szenerie. Bis die Feuerwehr ihn und die anderen Passagiere erreicht habe und sie mit Leitern aus dem Zugwrack befreien konnten, hätten sich die Menschen gegenseitig geholfen.

Notärztin berichtet über Zustände an der Unglücksstelle in Baden-Württemberg

Aus Sicht der Einsatzkräfte beschreibt Notärztin Alice Eiserbeck gegenüber RTL die Zustände. Die Unglücksstelle sei aufgrund des Regens und der Hanglage sehr schwer zugänglich gewesen. Einer ihrer ersten Blicke sei auf tote Menschen gefallen: „Die Waggons waren übereinander gestapelt, es lagen mehrere Tote auch direkt außerhalb.” Und sie sagt: „Es war sehr schnell klar, dass leider nichts mehr zu machen war für diese Menschen.”

Auch für weitere Augenzeugen wird der Sonntagabend für immer in Erinnerung bleiben: Die Anwohner schildern die Szenen aus einer nochmal ganz eigenen Warte. (kat)

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