Geheimes Erbe der RAF-Terroristin: Klette versteckte Kriegswaffen und Gold – Ermittler: „sehr akribisch“
RAF-Terroristin Daniela Klette hortete in ihrer 40-Quadratmeter-Wohnung brisante Gegenstände. Noch immer sind Ermittler in ihrer Wohnung aktiv.
Berlin – Die ersten Anschläge der Rote Armee Fraktion (RAF) sind bereits mehr als 50 Jahre her – und noch immer sind Taten der Terroristen Gegenstand von Ermittlungen. Gut zwei Wochen nach der Festnahme von RAF-Terroristin Daniela Klette (65) sind die Ermittler weiterhin im Einsatz in ihrem Wohnhaus in Berlin-Kreuzberg. „Wir sind da sehr akribisch“, sagte ein Sprecher des zuständigen LKA. Die Funde in Klettes Sozialwohnung sind sehr brisant – die Ermittler stießen unter anderem auf Kriegswaffen und hohe Geldsummen in einem Holzschrank mit doppeltem Boden.
Gold, Bargeld und Kriegswaffen in Berliner Wohnung von RAF-Terroristin Klette
Einem Spiegel-Bericht zufolge wurde bei den Durchsuchungen in Klettes kleiner 40 Quadratmeter großen Einzimmerwohnung hochbrisante Funde gemacht. Neben „diversen Unterlagen mit RAF-Bezug“, Sturmhaube, etlichen Ausweisen, Handys, und Störsendern wurden folgende Sachen gefunden:
- 1,2 Kilogramm Gold
- 40.000 Euro Bargeld
- Panzerfaust samt Gefechtskopf
- Pistole der Marke Heckler & Koch (geladen)
- Kalaschnikow-Gewehr
- scharfe Munition in Frischhaltedosen
- Granate
- Sprengmittel
Das geheime Erbe Klettes hat Geschichte. Mindestens eine der Waffen soll von einem Überfall der Roten-Armee-Fraktion von 1984 stammen. Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in ihrer Wohnung festgenommen worden. Die RAF-Terroristin soll dort etwa 20 Jahre lang gelebt haben – ohne Mietvertrag. Zusammen mit den RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub war Klette vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete.
„Ruckeleien“ bei polizeilichen Ermittlungen – RAF-Wohnung sorgt für politischen Eklat
Wann die derzeitigen Maßnahmen beendet werden, sei bisher nicht absehbar. Was im Anschluss mit der Wohnung passiere, müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden. Unterdessen wurde bekannt, dass bei der Zusammenarbeit der Berliner Polizei und der aus Niedersachsen „Ruckeleien” gegeben hat. Das bestätigte kürzlich Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Das LKA Niedersachsen sei bereits seit über zehn Jahren mit der Fahndung nach den RAF-Terroristen Daniela Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub beschäftigt.
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Berliner Medien hatten unter anderem über Kritik aus den Kreisen der Berliner Polizei an den Kollegen aus Niedersachsen berichtet. Der Tagesspiegel zitiert einen Berliner Beamten mit den Worten: „Die führen sich auf wie die Axt im Walde“. Von Inszenierungen mit Panzerwagen, Spezialkräften und einer Profilierungssucht der Beamten vom Lande ist da die Rede.
Nach den Waffenfunden in Klettes Wohnung warnten die Niedersachsen vor einem „Gefährdungspotential für die Bevölkerung“ in Berlin. Das wurde in der Hauptstadt als übergriffig empfunden. Innensenatorin Spranger: „Es ist so, dass wir in Berlin selbst entscheiden, welche Gefahrenlagen wir haben. Dazu brauche ich keine Gefahreneinschätzung aus Niedersachsen.“
Haftbefehl gegen RAF-Terroristin Daniela Klette – Mittäterschaft bei Anschlägen
RAF-Terroristin Daniela Klette dürfte so schnell nicht aus dem Gefängnis kommen. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe hatte kürzlich einen Haftbefehl gegen die 65-Jährige eröffnet. Die Beschuldigte sei des versuchten Mordes in zwei Fällen sowie der versuchten und vollendeten Sprengstoffexplosion in Mittäterschaft bei drei Anschlägen der RAF in der Zeit von Februar 1990 bis März 1993 dringend verdächtig. So heißt es in der Mitteilung der obersten Anklagebehörde in Deutschland.