Nach Auftritt bei AfD-Demo: CSU-Mann wehrt sich gegen Parteiausschluss

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Am Mikro: Markus Hammer bei der AfD-Demo. © gar

Nach dem Auftritt eines Puchheimer CSU-Politikers bei einer AfD-Demo läuft das Parteiausschlussverfahren. Im Ortsvorstand ist Markus Hammer schon nicht mehr, was damit aber nichts zu tun habe.

Puchheim – Im Februar demonstrierte die AfD in Puchheim gegen eine Kinderbuchlesung der Drag-Queen Vicky Voyage. Unter den Rednern war auch der CSU-Mann Markus Hammer. Das könnte ihn seine Parteimitgliedschaft kosten. Hammer war zum damaligen Zeitpunkt noch Schriftführer im Ortsvorstand Puchheim. Zuvor war er gar Vorsitzender. 

Bei seinem Auftritt erklärte Hammer dann laut Internetseite queer.de, er stehe stellvertretend für andere CSU-Mitglieder, „die auch gerne dabei wären.“ Auch über die „Brandmauer“ soll er sich verächtlich geäußert haben.

Zwar positionierte sich die Puchheimer CSU unter dem Vorsitz von Dominik Schneider im Vorfeld gegen die Lesung, schloss aber gleichzeitig eine Beteiligung an der AfD-Veranstaltung aus.

So kam Hammers Auftritt entsprechend schlecht an. CSU-Kreisvorsitzende Katrin Staffler erklärte damals: „Ich halte das Auftreten eines CSU-Funktionsträgers im Rahmen einer AfD-Kundgebung für völlig unangemessen und deplatziert. Diese Art eines suggerierten Miteinanders widerspricht allem, wofür ich stehe. Ich bin entsetzt!“ Sie habe Hammer gebeten, die CSU zu verlassen und lasse gleichzeitig prüfen, ob die Voraussetzungen für ein Parteiausschlussverfahren gegeben seien.

Stellt sich die Frage: Was ist daraus geworden? Hammer wollte noch Anfang Juni gar nichts von einem Verfahren gegen ihn wissen. Erst im Laufe der folgenden Tage will er Post bekommen haben. Staffler widerspricht: Zwar stimme es, dass man erst vor Kurzem einen entsprechenden Brief verschickt habe. Informiert wurde er aber noch vor dem ersten Pressestatement (Ende Februar) und zwar von ihr selbst – per Mail.

Ein Endergebnis gebe es im Verfahren noch nicht. „Ein Ausschlussverfahren dauert sehr lange“, erklärt die Kreisvorsitzende. Ob die Öffentlichkeit überhaupt etwas über den Ausgang erfährt, ist derweil unklar – wegen Datenschutz. 

Dass er mittlerweile nicht mehr im Ortsvorstand sei, habe hingegen nichts mit dem Verfahren zu tun, erklärt Hammer: „Es gab turnusmäßige Vorstandswahlen. Dabei stand ich für keinen der Posten zur Wahl.“  Wechseln will er nicht: „27 Jahre CSU gibt man nicht ohne Weiteres auf.“

Von Patrick Tietz

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