In der Kita „Adlerhorst“ in Neubrandenburg herrscht Aufregung. Vor Kurzem übernahm W. die Leitung. Die gelernte Köchin und Ernährungsberaterin hat ein neues Essenskonzept entwickelt und umgesetzt.
Wie der „Nordkurier" berichtet, kommen nun kein Weißmehl, keine Wurst und vor allem kein Zucker mehr auf den Tisch der Kleinen.
Zuckerfreie Kitas entfachen Streit: „Bevormundung vom Feinsten"
Die Änderung kommt nicht bei allen Eltern gut an. „Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die neue Kita-Leitung die Eltern in Bezug auf die Änderung der Ernährung ihrer Kinder aktiv einbezogen hätte, anstatt ihnen diese Informationen als vollendete Tatsachen zu präsentieren“, lautet ein Kommentar auf Facebook. „Mit Zucker und Weißmehl gehe ich mit. Nicht aber mit dem Wurstverbot", heißt es in einem anderen.
„Bevormundung vom Feinsten" und „Es ist schlimmer als zu DDR-Zeiten“, empören sich weitere User. Laut „Nordkurier“ ist die Neubrandenburger Kita nicht die einzige, die Süßes verbannt hat. Weitere zum Träger Volkssolidarität Nordost gehörende Tagesstätten in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald gehen den zuckerfreien Weg.
Mutter klagt an: „Dachte, mein Kind wird in der Kita gefördert - doch es wird bestenfalls aufbewahrt"
In Deutschland gibt es laut „Statista“ insgesamt 60.662 Kindertageseinrichtungen (Stand: März 2024). Während der Ernährungsplan der Kita „Adlerhorst“ misstrauisch betrachtet wird, kritisieren Eltern in anderen Kitas öffentlich die Zustände und bezeichnen diese als Orte, an denen Kinder lediglich „aufbewahrt“ werden.
Eine Mutter berichtet von ihren Erfahrungen und bemängelt, dass es an pädagogischer Frühförderung, musikalischen Aktivitäten und kreativen Bastelprojekten fehlt. Sie findet, dass das Kita-Personal mit der Aufsicht überfordert ist und notwendige Dinge wie Sonnencreme und wettergerechte Kleidung nicht konsequent genutzt werden, was häufig zu Krankheiten der Kinder führt.