F-35-Kampfjets für die Bundeswehr: Gerücht über brisantes Problem macht die Runde
Die Luftwaffe der Bundeswehr erwartet sehnsüchtig neue F-35-Kampfjets aus den USA. Bei diesen soll jedoch ein brisanter Makel festgestellt worden sein. Und nicht nur das.
Berlin - Sie sollen anstelle der veralteten Tornados künftig die nukleare Teilhabe der Bundesrepublik sichern: 35 F-35-Kampfjets hat Deutschland für seine Bundeswehr in den USA bestellt. Die ersten Tarnkappen-Flugzeuge für die Luftwaffe sollen nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2026 ausgeliefert werden. So der Plan.
F-35-Kampfjets für die Bundeswehr: Berichte über Makel an US-Flugzeugen
Kolportiert zehn Milliarden Euro soll genannte Stückzahl der hochmodernen Kampfflugzeuge von Lockheed Martin kosten. Im Preis inklusive sind: Die Wartung der F-35 durch den amerikanischen Hersteller samt vorhersehbaren Ersatzteilen und die Ausbildung der deutschen Kampfpiloten durch die US Air Force in den Vereinigten Staaten.
Die Bestellung erfolgte nach dem völkerrechtswidrigen Angriff des Moskau-Regimes aus Russland im Ukraine-Krieg. Doch: Schon wieder machen Berichte über angebliche (oder wahrscheinliche) Makel des erstmals 2015 bei den Amerikanern in Dienst gestellten Mehrzweckkampfflugzeuges die Runde.

Technische Daten der F-35-Kampfjets: 128.000 Newton Schub und Mach 1,6 Geschwindigkeit
Wer auf Special-Interest-Seiten im Netz herumstöbert und recherchiert, stößt etwa auf Gerüchte, wonach es für die seit 2011 in Serienproduktion befindlichen Kampfflugzeuge bei starkem Regen schwierig wird. Eine Behauptung, die diskutiert wird, lautet etwa: Exponiert angebrachte, aber feuchtigkeitsempfindliche Sensoren der hoch entwickelten Avionik, die maßgeblich für die Tarnkappen-Eigenschaften sind, mögen zu viel Regen nicht. Eindeutige Beweise für diese These werden in den Debatten jedoch nicht beschrieben.
Bekannt ist dagegen: Die F-35 gilt gerade wegen ihrer komplexen Technik als fehleranfällig. Der Bomber soll durch spezielle Außenmaterialien und seine besonders aerodynamische Form, die wenig Angriffsfläche für die Funkwellen von Radar bietet, nur schwer in der Luft identifizierbar sein. Zahlen und Fakten wie der maximale Schub von 128.000 Newton, eine maximale Geschwindigkeit von Mach 1,6 und eine Reichweite von bis zu 2200 Kilometern beeindrucken zwar.
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F-35-Kampfjets aus den USA: Große Bedenken vor Eintreffen bei der Bundeswehr
Aber: Im Februar 2024 hatte zum Beispiel die US Air Force gemeldet, dass zu diesem Zeitpunkt nur ein Drittel ihrer F-35A einsatzbereit waren. Wie t-online Ende 2022 berichtete, hatte der US-Rechnungshof schon in einem Bericht aus dem März 2020 fast 800 Mängel an den F-35 der US Air Force festgestellt. Die Maschinen der amerikanischen Luftstreitkräfte seien durchschnittlich nur zu 40 Prozent der Zeit einsatzbereit, hieß es damals. Mehr noch: Ein Dutzend der Mängel seien so schwerwiegend, dass ein Absturz einzelner Kampfflugzeuge nicht auszuschließen sei.
Damit nicht genug: Die Fehlerquote sei sechsmal so hoch wie bei anderen Kampfjets der US-Luftwaffe, schrieb t-online mit Verweis auf den Bericht des Rechnungshofes weiter. So bereite zum Beispiel das einstrahlige Triebwerk Probleme, weswegen zwischenzeitlich (und nur aus diesem Grund) derselben Quelle zufolge zeitgleich 36 US-Maschinen nicht einsatzbereit waren. Woher die technischen Probleme rühren, darüber wurde bislang nichts bekannt. Also, was genau die Ursachen sind. Derweil sind in den vergangenen Jahren sogar einzelne F-35-Kampfjets ohne Fremdeinwirken – etwa durch feindliche Flugabwehr – abgestürzt.
Lockheed Martin F-35 | |
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Waffentyp: | Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug |
Indienststellung: | Juli 2015 (bei der US Air Force) |
Länge / Breite: | 15,7 m / 10,7 m (Flügel-Spannweite) |
Reichweite: | bis zu 2200 Kilometer |
maximale Geschwindigkeit: | Mach 1,6 (1975,68 km/h) |
Bewaffnung: | Gelenkte Bomben wie die Paveway, Luft-Boden-Raketen wie die AARGM-ER, Luft-Luft-Raketen wie die Raytheon AIM-9X Sidewinder |
F-35 der US Air Force: Vereinzelt stürzten die Kampfflugzeuge sogar ab
Zuletzt stürzte im Juni 2024 eine recht neue Version des US-Tarnkappenjets vom Typ F-35B kurz nach dem Start vom US-Luftwaffenstützpunkt Kirtland unter mysteriösen Umständen im US-Bundesstaat New Mexiko ab. Die genaue Ursache gilt bis heute als nicht geklärt. Der Pilot konnte sich gerade noch mithilfe eines Schleudersitzes aus der Maschine katapultieren, musste aber verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Es war bereits der zweite ominöse Absturz einer F-35 aus technischen Gründen binnen eines Jahres.
Weitere Beispiele: Am 19. Oktober 2022 stürzte eine amerikanische F-35A beim Landeanflug auf die Hill Air Force Base in Utah ab. Bedenklich: Einem Untersuchungsbericht der United States Air Force zufolge führten Turbulenzen einer kurz zuvor gelandeten F-35 dazu, dass die Avionik des Kampfflugzeuges falsche Flugdaten registrierte. Daraufhin reagierte die Software des Kampfjets nicht mehr auf die Eingaben des Piloten. Besonders dramatisch: Am 9. April 2019 stürzte eine japanischen F-35A aus ungeklärter Ursache in den Pazifik. Der Kampfpilot gilt seither als vermisst. (pm)