Preise für E-Autos sinken: Autoboss warnt – „Wird ein Blutbad geben“

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

Nachdem die Umweltprämie gestrichen wurde, haben einige E-Auto-Hersteller ihre Preise gesenkt. Ein bekannter Hersteller hat gute Gründe, nicht mitzuziehen.

München – Obwohl die staatliche Umweltprämie im Dezember 2023 gestrichen wurde, werden E-Autos immer billiger. Durch den Wegfall der Kaufprämie wurde befürchtet, weniger Absatz zu machen. Um dennoch auch weiterhin hohe Verkaufszahlen zu schreiben, haben einige E-Autohersteller ihre Preise gesenkt.

Noch 2015 waren Elektrofahrzeuge im Durchschnitt mehr als doppelt so teuer, wie Verbrenner. Nun kommen sich die Preise immer näher. Im Schnitt kostet ein E-Auto nurmehr 1,5-mal so viel, wie ein Benzin- oder Dieselmodell.

E-Auto Hersteller senken Preise – Stellantis-Chef spricht von „Blutbad“

Aber nicht alle Hersteller verfolgen diese Strategie. „Wenn man die Preise senkt, ohne die tatsächlichen Kosten zu berücksichtigen, wird es ein Blutbad geben“, so Stellantis-Chef Carlos Tavares in der Financial Times. Nach VW ist die Marke der zweitgrößte Autohersteller in Europa. Unter anderem werden die Marken Fiat, Opel, Citroën und Jeep von ihnen produziert. Diese sollen aber nicht Teil des Preiskampfes werden. Tavares sieht seine Marken auch ohne Rabatte als gut aufgestellt. Der Citroën ë-C3 von Stellantis rollt etwa für unter 25.000 Euro vom Hof des Autohändlers.

Citroën ë-C3 E-Auto Elektroauto Stellantis Carlos Tavares
Der Citroën ë-C3 von Stellantis © Mauro Ujetto/Thomas Padilla/Imago

Viele Hersteller haben seit dem Ende der Umweltprämie ihre Preise nach unten geschraubt. Die Marke Renault zeigt es vor. Den Mégane E-Tech gibt es bis zu 6.700 Euro verbilligt. Der zu Renault gehörende Produzent Dacia gibt auf das Elektro-Einstiegsmodell Spring aktuell 10.000 Euro Rabatt. Somit kostet der Wagen 12.750 Euro, wenn er bis Ende März zugelassen wird. Somit liegt er fast bei der Hälfte des Stellantis-Modells. Auch VW senkt seine Preise drastisch.

Preissenkungen teilweise schädlich – US-Hersteller verzeichnet Gewinnrückgang

Der Hersteller steht den Preissenkungen vorsichtig gegenüber. Seine Befürchtungen beruhen auf dem Schicksal eines Konkurrenten. „Ich kenne ein Unternehmen, das die Preise brutal gesenkt hat und dessen Rentabilität brutal eingebrochen ist“, und soll damit laut Experten Tesla meinen. Der US-Autobauer hat im vergangenen Jahr mehrmals die Preise gesenkt hat, um die Nachfrage anzukurbeln, hat aber gleichzeitig einen Gewinnrückgang erlitten. Der Hersteller senkte seine Preise für das Model Y kürzlich um bis zu 5.000 Euro. Das meistverkaufte Elektrofahrzeug Deutschlands startet jetzt nur bei 42.990 Euro.

Elektroauto-Verkäufe steigen weltweit zwar an, aber im Vergleich mit ihren Verbraucher-Alternativen langsamer als erwartet. Laut Financial Times sind die Verkäufe in Europa im letzten Jahr sogar gesunken. VW, BYD, Dacia, Renault, Fiat und Tesla gehören zu den Marken, die ihre E-Autos nun billiger anbieten. Stellantis wird ihre Preise dagegen voraussichtlich nicht drosseln. Dafür übernimmt der Hersteller noch bis Ende Februar 2024 die ursprüngliche Umweltprämie beim Kauf.

Auch interessant

Kommentare