Während Live-Schalte aus Moskau: RTL-Reporter gerät in Polizeikontrolle
Der Russland-Korrespondent von RTL wird mitten in einer Live-Schalte von der Polizei in Moskau kontrolliert. Reporter Rainer Munz reagiert sehr schnell.
Moskau – Es ist die nächste fragwürdige Aktion des Russland-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin. Sie trug sich am Sonntagabend (1. Juni) auf dem berühmten Roten Platz in Moskau zu.
Bei Live-Schalte aus Moskau: Russische Polizei kontrolliert deutschen RTL-Journalisten
An jenem Tag also, an dem die Ukraine vier russische Militär-Flugplätze mit Drohnen angegriffen hat und ersten Erkenntnissen zufolge 41 Langstrecken-Bomber Putins zerstört oder zumindest schwer beschädigt hat. Und am Tag vor einer zweiten Verhandlungsrunde zum Ukraine-Krieg zwischen Kiew und dem Moskauer Regime in der türkischen Bosporus-Metropole Istanbul.
Der deutsche TV-Sender RTL hatte in einer Nachrichtensendung live in die russische Hauptstadt geschaltet, wo Russland-Korrespondent Rainer Munz über die russische Reaktion zum Militärflugplatz-Debakel und die russische Position in den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe referieren sollte. Mitten in der Schalte geriet der Reporter jedoch in eine Polizeikontrolle.
Vor laufender Kamera: RTL-Korrespondent Rainer Munz in Moskau kontrolliert
Der 66-jährige Schwabe reagierte souverän, geradezu gelassen, als er in seine Jackentasche griff und einen Reisepass hervorholte. Die russischen Polizisten wurden währenddessen nicht eingeblendet und waren auch nicht zu hören. „Jetzt muss ich einmal kurz in die Tasche greifen, weil ich meinen Ausweis der Polizei geben muss. Wir werden gerade kontrolliert, aber das ist ja auch schon Routine“, meinte der erfahrene Journalist zu der Szene im Live-Programm von RTL.
Nach dieser kurzen Unterbrechung setzte Munz seinen Beitrag fort. Er erzählte unter anderem, dass „das russische Verteidigungsministerium einräumen musste, dass Flugzeuge beschädigt worden sind“. Normalerweise würden ukrainische Angriffe in Russland von russischer Seite heruntergespielt, erklärte er zu den offenbar lange vorbereiteten Attacken auf Putins Militär-Flugplätze. „Aber die Schäden sind eben doch so groß, dass das nicht mehr zu verheimlichen war“. Es sei als Reaktion darauf mit noch heftigeren russischen Luftangriffen auf die Ukraine zu rechnen, „als sowieso schon“, meinte der RTL-Korrespondent.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Kaum Ergebnisse in Gesprächen zwischen Kiew und Moskau
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst hatte die russischen Militärflugplätze Ivanovo und Dyagilevo (nahe Moskau), Belaya in Sibirien sowie Olenja in der nordrussischen Oblast Murmansk mit Drohnen angegriffen. Ein Teil dieser wurde einem Video zufolge, das in den sozialen Netzwerken geteilt wurde, aus einem geparkten LKW in Russland selbst gestartet. Bisher hatten Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten bis auf größere Gefangenenaustausche kaum Ergebnisse gebracht. (pm)