Mini-Konzerte im Halbstundentakt: „Nacht der blauen Wunder“ lockt zahlreiche Besucher
Musik erfüllte am Samstagabend die Tölzer Marktstraße. Bei der „Nacht der blauen Wunder“ genossen die Besucher den Flair von Pop, südamerikanischem Salsa und Rock‘n‘Roll. Auch heuer war das Kneipen-Festival wieder sehr gut besucht.
Bad Tölz – Gemütlich sitzen die einen draußen beim Wein oder Aperol, um den Klängen zu lauschen. Die anderen drängen sich im „Dietmann‘s“ an der Marktstraße, um die richtige Kneipen-Stimmung zu erleben. Dort sorgen die „Perfect Fellows“ mit Gitarre, Bass und Cajón für ausgelassene Stimmung. Zu den Stücken „Applaus, Applaus“ oder „When I Come Around“ nicken die Köpfe im Takt, dann brandet Beifall auf, und es ist begeistertes Gejohle zu hören.
Kneipen-Festival „Nacht der blauen Wunder“ in Bad Tölz findet zum 20. Mal statt
Szenen wie diese gab es am Samstagabend zuhauf in der Tölzer Innenstadt. Zum 20. Mal fand das Musik-Kneipen-Festival „Nacht der blauen Wunder“ statt. Das Konzept war wie gewohnt simpel, aber abwechslungsreich. Ein Bändchen am Arm gewährte den Besuchern Einlass zu den Auftritten von zwölf Bands in zwölf verschiedenen Lokalen. Jedes Mini-Konzert dauerte 30 Minuten, dann folgte wieder eine halbstündige Pause, bei der die Besucher die nächste Location ansteuern konnten. Für die weiter weg gelegenen Stationen wie das „Jailhouse“ im Moraltpark, oder das „Flint Bowling“ am Sportpark stand ein gelber Party-Bus zur Verfügung.
Die Bandbreite der Stilrichtungen war groß. Rockig ging es im Café Heimat zu, wo die Power-Damen von „The Kikis“ dem Publikum mit ihren Cover-Songs einheizten. Unter anderem interpretierten sie die Hits „Sweat Dreams“ oder „Walk This Way“ auf ihre eigene wilde Weise.

Bayerischen Akustik-Rock spielten die Fürstenfeldbrucker Musiker Lars Gillmaier und Markus Lechner unter dem Namen „L&M“ in der Bar N19. Im „Kolberbräu“ stimmten die „Son Compadres“ kubanische Klänge à la „Buena Vista Social Club“ an und verleiteten zum Salsa-Tanzen.
„Schön, dass ihr zu uns in den Keller gefunden habt“
Im „Gasthaus“ wartete Besucher Fabian Krone, auf Heimatbesuch in Bad Tölz, zusammen mit seiner Freundin Kathrin auf die Band „Project 7“. „Mal schauen, wo es uns noch hinzieht“, sagte er. Zuvor hatte sich das Paar den Auftritt von Marc Hanow und Julian Hobmeier von „Apollon’s Smile“ im „Click“ an der Schulgasse angesehen. Im Konzertsaal der Alten Madlschule, wo die Rock- und Popband „Driftwood“ auftrat, waren die beiden zuvor nicht lange geblieben – zu groß war dort der Andrang.
Meine news
Ein Stück weiter, in der Disco „Kult“, begrüßte Didi „The Bluesfinger“ Herzog von der „TT-Bluesband“ die Gäste: „Schön, dass ihr zu uns in den Keller gefunden habt.“ Anschließend gaben die Musiker – allesamt im Glitzer-Blazer – ihre ZZ-Top- und Blues-Stücke zum Besten. Die Zuhörer waren altersmäßig gut gemischt, wobei die älteren Jahrgänge ausgelassener tanzten und mitgroovten.
Kneipen-Festival in Bad Tölz: Band „Kanoa“ verbreitet Wohnzimmerflair
In „Papas Kesselhaus“ tanzten Jung und Alt und genossen die coolen, markigen Rock‘n‘Roll-Riffs und Rockabilly-Sounds von „The Cadcatz“. Charmant und gemütlich wie in einem sehr coolen Wohnzimmer ging es derweil im „Crêpes Home“ zu, wo die Surfer-Folk-Combo „Kanoa“ aus Erding Keyboard, Bass und launigem Kazoo „I Can See Clearly Now“ performte.

Hardrocker kamen im „Jailhouse“ mit der Band „Mayhem Inc.“ auf ihre Kosten. Die Tanzfläche war gegen 21 Uhr bei Weitem noch nicht voll, dennoch wurde wild getanzt. Auch bei „Bodo and the Giants“, die im „Flint Bowling“ neben den bespielten Bowlingbahnen laut Selbstbeschreibung „Rocktastic Pop Punk Classics“, etwa von „Green Day“ oder Bon Jovi, performten, füllte sich der Saal erst nach und nach. Viele Festival-Besucher blieben wohl lieber im fußläufig erreichbaren Radius.
So wie Janina (23) und Flo (28), die am Isarkai auf ihre Freunde warteten, die die Eintrittsbänder fürs Festival besorgt hatten. Beide freuten sich darüber, dass in Tölz etwas los ist. Über die Bands hatten sie sich gar nicht genau informiert. „Ich bin offen für alles“, sagte Janina und lachte. Flo betonte: „Ich freu‘ mich einfach auf einen entspannten Abend.“ (maw)