Trauer in Weilheim um ein „großartiges Vorbild“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

Kommentare

Fritz Bentenrieder im Jahr 2016 inmitten von Motorsport-Erinnerungen – Plaketten und Pokalen aus mehr als 60 Jahren. Jetzt ist der langjährige SPD-Stadtrat und Ehrenvorsitzende des MC Weilheim im Alter von 90 Jahren gestorben. © EMANUEL GRONAU

Er hat Weilheim geprägt – als Lokalpolitiker, Vereinsvorsitzender und Begründer der großen Auto- und Motorradausstellung: Jetzt ist Fritz Bentenrieder im Alter von 90 Jahren gestorben.

Fritz Bentenrieder hat Weilheim geliebt und er hat es mitgeprägt – als Lokalpolitiker und Vereinsvorsitzender, auf entschlossene, aber stets umsichtige Art. So war die Betroffenheit spürbar, als zu Beginn der Stadtratssitzung am Donnerstagabend des langjährigen SPD-Stadtrats gedacht wurde. Auch frühere Fraktionskollegen waren dafür in den Sitzungssaal des Rathauses gekommen. Denn am vergangenen Montag (21. Juli) ist Bentenrieder im Alter von 90 Jahren gestorben.

„Fritz Bentenrieder verstand es, manch hitzige Debatte zu entschärfen“

Geboren 1935 in Reichling, aber aufgewachsen in Weilheim, saß Fritz Bentenrieder von 1985 bis 2008 im Stadtrat, fungierte nacheinander und manchmal auch gleichzeitig als Referent für „Kanalisation und Kläranlage“, für „Straßen, Gehwege und Beleuchtung“ sowie „Volksfest und Festplatz“. Durchgehend gehörte er in dieser Zeit dem Bauausschuss an, er wirkte zudem im Werkausschuss und in Arbeitskreisen fürs Leitbild und das Verkehrskonzept. Acht Jahre lang war er SPD-Fraktionsvorsitzender.

Lesen Sie auch: Auf Anhieb begeistert von Weilheim: Das ist der neue Stadtpfarrer

„Man sieht, dass unsere Stadt Weilheim ein Stück von Dir ist, und ebenso Du ein Stück dieser Stadt bist“, sagte der damalige SPD-Fraktionschef Ingo Remesch, als Bentenrieder 2015 die selten verliehene Willy-Brandt-Medaille der SPD erhielt. 2010 wurde ihm die Bürgermedaille der Stadt Weilheim verliehen. Bentenrieder habe „stets mit Umsicht agiert und es auch an augenzwinkerndem Witz nicht fehlen lassen“, sagte Bürgermeister Markus Loth nun im Nachruf: „Mit seinem Fachwissen und seiner ausgleichenden Art verstand er es, manch hitzige Debatte zu entschärfen.“ Der Verstorbene sei „ein großartiges Vorbild für ehrenamtliches Engagement“.

Er begründete 1975 die Auto- und Motorradausstellung, die heute noch ein Publikumsmagnet ist

Letzteres galt insbesondere dem Motorsport-Club (MC) Weilheim: Der gelernte Elektromaschinenbauer und Autoelektriker, der dann lange beim Flugzeugbauer Dornier arbeitete und sich auch im Betriebsrat engagierte, war von 1980 bis 2006 MC-Vorsitzender und wurde danach zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er rief 1975 die Auto- und Motorradausstellung ins Leben, die heute noch alljährlich tausende Besucher auf Weilheims Festplatz und in die Hochlandhallen lockt – und, so Loth, „ihresgleichen im Oberland sucht“. Fritz Bentenrieder, der seit 1960 mit seiner Ehefrau Ruth verheiratet war und zwei Kinder hat, war gut 40 mal Leiter dieser Ausstellung. Auch dadurch wird er unvergessen bleiben.

Auch interessant

Kommentare