„Illegal“: Italien schiebt Sport-Trend den Riegel vor – Deutschland könnte folgen
Yoga mit Welpen liegt im Trend – und steht in der Kritik. So sehr, dass es in Italien kein Puppy-Yoga mehr geben darf. Ein Beschluss verbietet die Sportart.
München – Auf ihren winzigen vier Pfoten tapsen sie durch die ersten Wochen ihres Lebens und könnten süßer nicht sein: Hundewelpen entzücken Klein und Groß. Dass die Tiere einmal Teil einer neuen „Trendsportart“ werden würden, ahnten aber vermutlich nur wenige Hundeliebhaber.
Puppy-Yoga soll eine beruhigende Wirkung auf die Kurs-Teilnehmenden haben. Für die Hunde ist es das aber ganz und gar nicht, kritisieren Tierschutzvereine. In Italien ist es daher nun verboten. Und in Deutschland? Hierzulande äußerte die Tierschutzrechtsorganisation PETA große Kritik. Bei IPPEN.MEDIA fordert sie die Politik auf, tätig zu werden.
Italienisches Gesundheitsministerium beschließt: Puppy-Yoga in Italien nun illegal
Yoga mit Hundewelpen ist seit dem 29. April in Italien verboten und illegal. Das ist ein Beschluss des Gesundheitsministeriums, wie aus übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht. In dem Land dürfen fortan nur noch erwachsene Tiere für die „tiergestützte Therapie“ eingesetzt werden. Basis des Entschlusses sind den Medienberichten zufolge die Beschwerden von Tierschutzverbänden.

Die Welpen würden für kommerzielle Zwecke ausgebeutet, sagte Piera Rosati, Präsident der Tierschutzorganisation „LNDC Animal Protection“ der englischen Zeitung The Guardian. Harmonie und Wohlbefinden, also das, nachdem die Menschen beim Yoga streben, werde den Tieren nicht gewährt. Die Welpen „werden zu Objekten gemacht und ausgebeutet“.
Was ist Puppy-Yoga eigentlich?
Beim Puppy-Yoga praktizieren die Teilnehmenden Yoga in einem Raum voller Hundewelpen. Diese laufen frei herum, können gestreichelt und geknuddelt werden. In Europa und den USA ist das zu einem Trend geworden. Besonders auf Social-Media-Plattformen sind immer wieder Ausschnitte von Puppy-Yoga-Kursen zu sehen. Wer die Kurse bucht, muss meist tief in den Geldbeutel greifen.
„Fordern Cem Özdemir auf, nachzuziehen“: PETA positioniert sich deutlich gegen Puppy-Yoga in Deutschland
Die Bedürfnisse der Tiere würden bei dem Puppy-Yoga in den Hintergrund rücken, äußert die Tierschutzrechtsorganisation PETA auf Anfrage von IPPEN.MEDIA.
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Laut PETA ist Yoga mit Welpen „aus Sicht des Tierschutzes besonders kritisch zu betrachten, da die Welpen zu Profitzwecken für Yogastunden eingesetzt werden und oftmals stundenlang in einer fremden Umgebung, mit größtenteils unbekannten Menschen ausharren müssen“. Wenngleich den Welpen ein Rückzugsort angeboten würde, könnten sich diese „aufgrund der fremden Situation schnell überfordert fühlen“. Noch dazu, so PETA weiter, befinden sich die Welpen in einer wichtigen Entwicklungsphase der Sozialisierung. Die Welpen würden Ruhepausen „in Situationen der Überforderung“ nicht selbst einfordern.
Die vielen verschiedenen Eindrücke, neue Gerüche, Berührungen und fremde Personen können dazu führen, dass die Welpen keine ausreichende Bindung zu ihrer Bezugsperson aufbauen können oder das Vertrauen in diese ganz verlieren.“
Die Tierschutzrechtsorganisation habe sich eigener Aussage zufolge „in einigen Städten an Veterinärbehörden gewandt, mit der Aufforderung, entsprechende Angebote zu untersagen“. Nun geht PETA einen Schritt weiter. Im Statement bei IPPEN.MEDIA heißt es: „Wir befürworten daher die Entscheidung des Gesundheitsministeriums Italien sehr, und fordern Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, nachzuziehen.“ (mbr)