Der ewige Elsenberger

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Die drei Besten: Mathias Adler, Stefan Zellermayer und Thomas Elsenberger. Foto: kam © kam

Auch im 26. Jahr zählt der Hörlkofener zu Bayerns Stocksport-Elite und holt Bronze im Zielschießen.

Hörlkofen/Regen – Der Stocksport-Altmeister hat’s der Konkurrenz mal wieder gezeigt. Thomas Elsenberger kam mit der Bronzemedaille von den bayerischen Meisterschaften im Zielschießen nach Hause. Damit habe er wegen des kuriosen Verlaufs des Wettbewerbs selbst nicht mehr gerechnet, gibt der 49-Jährige zu.

Aber auch die Konkurrenz war eben nicht konstant, abgesehen von Stefan Zellermayer (TSV Hartpenning), der mit 752 Punkten gewann. „Der schießt einfach in einer anderen Liga“, meint Elsenberger, der aber mit seinem Ergebnis hochzufrieden war. Schließlich gehört er nun zu Bayerns Top Sieben, die für die deutsche Meisterschaft am 27./28. Januar in Ruhpolding qualifiziert sind.

Dabei hatte Elsenberger überlegt, ob er überhaupt zur Bayerischen fahren soll, da er wenige Tage zuvor noch gesundheitlich angeschlagen war. „Aber dann setzt du dich halt doch ins Auto, und wenn du dann auf dem Eis stehst, ist auch der Ehrgeiz wieder da“, sagt der Sportlehrer am Markt Schwabener Franz-Marc-Gymnasium.

Das Duell mit den „Wabblern“, die den Stock ins Ziel reinkurven, bereite ihm weiter Spaß. Elsenberger ist ein so genannter Planleger, der direkt aufs Ziel geht. Die „Wabbler“ holten auch diesmal wieder zwei Medaillen, aber der Hörlkofener, vergangenes Jahr noch Siebter, stand eben auch auf dem Podest.

Und das, obwohl er vom Modus reiflich genervt war. „Eine Rolle rückwärts“ bezeichnet er die Idee, dass Männer und Frauen gleichzeitig ihre Partien austrugen. Das sei vielleicht organisatorisch eine gute Idee, weil am Ende eine gemeinsame Siegerehrung stattfinden kann, meint Elsenberger. „Aber wenn jeweils 35 Männer und Frauen drauf die Vorrunde und dann jeweils 14 die Finals spielen, dann ist das Eis völlig ausgelutscht.“

Die Folge seien schwierige und unterschiedliche Bedingungen auf den einzelnen Bahnen, die dem Zufall Tür und Tor öffnen. Elsenberger spielte im dritten von insgesamt vier Durchgängen auf einer schnellen Bahn. „Die Spur war schon extrem eng. Und wenn dir dann mehrmals zwei Zentimeter fehlen und du statt einer 8 eine 0 schreibst, dann wird’s problematisch und dir gehen plötzlich 50 Punkte ab“, erklärt Elsenberger.

Doch der ehemalige Welt- und Europameister konzentrierte sich auf seinen letzten Durchgang und lag hinter Zellermayer und Mathias Adler (TSV Peiting; 718) auf Rang drei mit einem Zähler Vorsprung vor Stefan Thurner. „687 Punkte sind auch wirklich kein schlechtes Ergebnis“, meinte er hinterher und freute sich über seine Ergebnisse beim Schießen auf Bahn zwei. „Dreimal 60 einmal 55 – so gut war ich seit 20 Jahren nicht mehr.“

Neben Bronze und DM-Quali freut sich Elsenberger noch über „ein weiteres Leckerli: den Regionenwettbewerb bei der deutschen Meisterschaft“. Er gehört jetzt zum Bayern-Team, das der Abonnementsieger dieses Wettbewerbs ist. Gut möglich, dass also der nächste Titel schon ansteht für Elsenberger, den Marathonmann. Seit 26 Jahren sei er jetzt bei den bayerischen Meisterschaften dabei. „Und noch nie bin ich abgestiegen.“ Er landete also immer unter den Top 14. Das sei einmalig unter den Stocksportlern, „und das macht mich schon a bisserl stolz.“

2024 findet die EM übrigens in Waldkraiburg statt. Wäre das was für ihn? „Mal schauen. Ich weiß ja nicht einmal, ob der Bundestrainer so einen alten Knochen mitnehmen würde“, sagt Elsenberger. Dann aber erinnert er sich an 2012, „als 3000 Zuschauer in der Halle waren“ und für eine super Stimmung sorgten. Elsenberger wurde mit der Mannschaft Europameister und holte nach einer wilden Aufholjagd Bronze im Einzel. „Schee war’s scho…“

Die Top Ten

1. Stefan Zellermayer (TSV Hartpenning) 752/378; 2. Mathias Adler (TSV Peiting) 718/355; 3. Thomas Elsenberger (EC Saßbach) 687/354; 4. Stefan Thurner (TSV Hartpenning) 686/318; 5. Manuel Schmid (FC Ottenzell) 681/350; 6. Matthias Kohlhuber (EC Gerabach) 667/347; 7. Werner Huber (EC Irging Simbach) 654/340; 8. Fabian Greil (TSV Natternberg) 644/337; 9. Florian Dusch (EC Feldkirchen) 639/339; 10. Rainer Haider (ESV Waldkraiburg) 631/324.

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