Marktkommentar von Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater - US-Regierung hat politische Schockwellen ausgelöst - Dax dennoch robust

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DekaBank Dr. Ulrich Kater, seit 2004 Chefvolkswirt der DekaBank
Freitag, 21.02.2025, 18:40

Es gibt schlechtere Börsenweisheiten als „politische Börsen haben kurze Beine“. Dennoch haben die vergangenen Tage gezeigt, dass beispielsweise die Münchner Sicherheitskonferenz, offizielle und hochrangige Gespräche zwischen den USA und Russland sowie die Bundestagswahl von den Marktteilnehmern erst einmal verarbeitet werden müssen.

Für Europa kann wohl von politischen Schockwellen gesprochen werden, die die US-Regierung ausgelöst hat. Für die Sicherheit auf dem heimischen Kontinent müssen die europäischen Staaten künftig wesentlich mehr Verantwortung übernehmen. Und das bedeutet vor allem höhere Verteidigungsausgaben. Diese dürften in erheblichem Umfang schuldenfinanziert sein.

Anleihenmarkt muss mehr Staatsanleihen verkraften

In der Konsequenz werden perspektivisch mehr Staatsanleihen begeben werden, die der Anleihemarkt verkraften muss. Dies hat die Renditen reflexartig ansteigen lassen. Nimmt man für Deutschland den im Bundestagswahlkampf vielfach adressierten Investitionsbedarf beispielsweise für Infrastruktur und die grüne Transformation hinzu, darf der Renditeanstieg bei Bundesanleihen gegenüber der Vorwoche um rund 10 Basispunkte als moderat bezeichnet werden. An den Aktienmärkten gab es frische Allzeithochs. So schnupperte der Deutsche Aktienindex (DAX) am frühen Mittwoch kurz an der 23.000-Punkte-Marke.

DAX Performance-Index
22.287,56 Pkt.
-27,09 (-0,12%)
Xetra
  • 1 Tag
  • 6 Monate

Aus deutscher Sicht wird es in den kommenden Handelstagen um die Verarbeitung des Ergebnisses der Bundestagswahl gehen. Eine klare und rasche Regierungsbildung wäre angesichts der Herausforderungen bezüglich der Standortbedingungen für die Unternehmen und der neuen Sicherheitsarchitektur in Europa für die Kapitalmärkte hilfreich.

Vorzeichen für ifo-Geschäftsklima im Februar stehen gut

Die zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturindikatoren treten in der Wahrnehmung etwas zurück. Trotzdem sei erwähnt, dass die Vorzeichen für das ifo Geschäftsklima im Februar gut stehen. Die Woche dürfte mit einem Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturindikators beginnen. Über die Woche hinweg berichten neun DAX-Konzerne über ihre Geschäftsentwicklung. Bislang verlief die Berichtssaison für den DAX durchaus überzeugend.

vt