„Es ist kaum erträglich“: Anwohner wollen größeren Tempo 30-Bereich auf Hauptstraße

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

Auf der Königsdorfer Straße fahren jeden Tag tausende Autos – ab der Esso-Tankstelle ist Tempo 30 vorgeschrieben. Stadtauswärts dürfen sie aufs Gaspedal drücken. Anwohner wollen das jetzt ändern. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Menschen, die an der Königsdorfer Straße leben, sind leidgeplagt. Sie fordern, das Tempo 30 auszuweiten. Der Stadtrat unterstützt den Bürgerwunsch

Der Lärm, der Smog, der Schmutz: Die Anwohner sind es leid. An der Königsdorfer Straße brettern täglich tausende Autos mit Tempo 50 an Kindergarten, Wohnhäusern und Supermärkten vorbei. Einigen Anwohnern ist das ein ständiges Ärgernis. Erst an der Esso-Tankstelle beginnt stadteinwärts der 30er-Bereich. Die Bürger wollen das ändern und wünschen sich eine Ausweitung. Der Stadtrat hat nichts dagegen. Ob es klappt, ist aber höchst fraglich.

„Es ist kaum erträglich“: Anwohner wollen Tempo 30 auf Hauptstraße - Jetzt schaltet sich Poitik ein

In der Bürgerversammlung im November hatte ein Wolfratshauser den Antrag gestellt, die bestehende Zone zu verlängern. Es geht um gute 350 Meter: Statt an der Einmündung zur Geltinger Straße wünscht sich der Anwohner ab den Bahngleisen an der Wettersteinstraße ein Tempolimit von 30 Kilometern in der Stunde. „Die derzeitige Verkehrssituation verursacht eine erhebliche Belastung für die Anwohner durch Lärm und Luftverschmutzung“, fasste der Mann für die jüngste Stadtratssitzung schriftlich zusammen. „Bereits frühmorgens beginnt der Lärm durch den Verkehr und die Müllabfuhr, der durchgehende Verkehr über den Tag hinweg führt zu einer kaum erträglichen Lärmbelästigung.“ Die Königsdorfer Straße ist eine der am meisten befahrenen in der Loisachstadt. Die Nord-Süd-Achse Wolfratshausens stand schon öfters im Fokus von Tempo-Zügel-Debatten.

Anwohner beklagen Luftverschmutzung

Grünen-Rätin Jennifer Layton unterstützte den Antrag – die Situation werde nämlich durch Nachverdichtung und neue Gebäude immer schlimmer. „Die Neubauten werfen den Schall zurück.“ Die Stadt kann die Situation selbst nicht verbessern. „Wir können es nur nach Weilheim geben“, erklärte Bürgermeister Klaus Heilinglechner. Dort sitzt das Staatliche Bauamt. Es ist zuständig für die Bundesstraße 11. Inhaltlich sieht es der Rathauschef wie die Anwohner selbst: „Das ist alles nachzuvollziehen.“

Politik will Anwohnern helfen: „Dort macht‘s Sinn“

Widerspruch gab es nicht im Stadtrat. Dr. Patrick Lechner von der FDP ist „kein grundsätzlicher Freund von Tempo 30“, wie er erklärte. An der konkreten Stelle jedoch schon: „Dort macht‘s Sinn.“ Dr. Hans Schmidt musste nicht zusätzlich betonen, dass er grundsätzlich sehr wohl ein Freund von Tempo 30 ist. Der Grünen-Rat wollte noch weitergehen, als er beantragte: „Wir sollten uns überlegen, das bis zur Ampel zu machen“ – die Rede war von der Tapsi-Kreuzung der B11, also an der Ausfahrt nach Farchet. An diesem Streckenabschnitt liegen Kindergarten, Wohnungen, Tankstellen, Lebensmittelmärkte. Rathauschef Heilinglechner zeigte sich offen für die Idee: „Man kann nachfragen, ob das denkbar ist bis zur Tapsi-Kreuzung.“ Darum ging es im Antrag allerdings noch nicht: Der Rat stimmte mit 20:0 dafür, die Ausweitung der Tempo-30-Strecke zu unterstützen. Die Stadt wird diesen Antrag bei der zuständigen Behörde – in dem Fall ist es das Landratsamt – einreichen.

Auch interessant

Kommentare