Huthi-Rebellen im Visier: Trump lässt im Jemen angreifen – Hauptstadt von Luftschlag getroffen
Seit Mitte März hat das US-Militär immer wieder im Jemen angegriffen, um die Huthi-Miliz zu schwächen. Jetzt haben sich die US-Angriffe erneut intensiviert.
Sanaa – Im Jemen hat es Medienberichten zufolge wieder mehrere Luftangriffe gegeben. Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah berichtete auf seiner englischsprachigen Webseite, zwei Angriffe hätten die Hauptstadt Sanaa getroffen. Auf einem Markt seien dabei mindestens 12 Menschen getötet und 30 verletzt worden, meldete Al-Masirah unter Berufung auf das von den Huthi kontrollierte Gesundheitsministerium. Eine Serie von Angriffen habe es zudem auf Ziele auf der Insel Kamaran im Roten Meer gegeben, drei weitere in einem Gebiet östlich von Sanaa. Al-Masirah schrieb die Angriffe den US-Streitkräften zu. Dafür gab es keine Bestätigung.
Laut Al Jazeera erfolgten die Angriffe einen Tag nach den 13 Angriffen der USA auf den Hafen und den Flughafen von Hodeidah und drei Tage nach dem bisher tödlichsten Angriff auf den Hafen von Ras Isa, ebenfalls in Hodeidah, bei dem mindestens 80 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt wurden.
USA wollen Geldquellen von Huthi-Milizen vernichten
Im Jemen stehen die Hauptstadt Sanaa und andere Regionen des Landes unter der Kontrolle der vom Iran unterstützen Huthi. Das US-Militär greift derzeit regelmäßig in von der Miliz kontrollierten Gebieten an. Am Donnerstag teilte das US-Militär mit, den Öl-Hafen Ras Isa im Westen des Jemens zerstört zu haben. Ziel sei es gewesen, den Huthi-Kämpfern eine wichtige Finanzierungsquelle zu nehmen. Al-Masirah hatte von Dutzenden Toten und Verletzten berichtet.

Hegseth soll Geheiminformationen in zweitem Chat geteilt haben
Unterdessen wird die amerikanische Militäroffensive im Jemen für US-Verteidigungsminister Pete Hegseth immer mehr zum Verhängnis. Wie die New York Times und der Sender CNN am Sonntag berichteten, teilte der Pentagon-Chef im März geheime Informationen in einer zweiten Chatgruppe. Zu der Gruppe im Onlinedienst Signal gehörten demnach „ein Dutzend Personen aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld“ sowie seine Ehefrau, sein Bruder und sein Anwalt. Ein Pentagon-Sprecher wies die Vorwürfe zurück. Sollten sie sich jedoch bestätigen, wäre dies das zweite Mal, dass Hegseth geheime militärische Informationen in einem Chat geteilt hat.
Laut der New York Times sei der zweite Gruppenchat von Hegseth erstellt worden. Der Zeitung zufolge teilte Hegseth in dem zweiten Gruppenchat die genauen Flugpläne der US-Flugzeuge, die Ziele der pro-iranischen Huthi-Miliz im Jemen angreifen sollten. Es seien „im Wesentlichen die gleichen Angriffspläne“ gewesen, die der Pentagon-Chef „am selben Tag über eine andere Signal-Gruppe geteilt hatte“.
Die erste Sicherheitspanne bei einem Chat von US-Regierungsvertretern über Angriffe auf die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen war im März bekannt geworden, nachdem ein Journalist darüber berichtet hatte. Der Chefredakteur des US-Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, war damals offenbar aus Versehen zu dem Chat auf Signal eingeladen worden. Initiiert hatte diesen der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz. Der Journalist Goldberg machte den Vorfall in einem Artikel öffentlich, später veröffentlichte sein Magazin Screenshots der Chats. Diese enthalten zahlreiche Details wie genaue Angriffszeiten am 15. März und die dabei eingesetzten Flugzeuge.
Meine News
Huthi-Miliz legt Schiffverkehr im Roten Meer lahm
Die Huthi attackieren seit Ausbruch des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 in Solidarität mit der islamistischen Hamas immer wieder Schiffe mit Israel-Bezug im Roten Meer. Mehr als 100 Handelsschiffe sollen dabei angegriffen worden sein. Dadurch wurde laut Al Jazeera die Schifffahrt im Suezkanal lahmgelegt, durch die normalerweise etwa 12 Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs fließen. Viele Unternehmen seien so gezwungen, auf kostspielige Alternativrouten um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika auszuweichen.
Erst vor rund einem Monat hatte US-Präsident Donald Trump den US-Flugzeugträger USS Carl Vinson aus dem asiatisch-pazifischen Raum in den Nahen Osten verlegen, wo sich bereits der Flugzeugträger USS Harry S. Truman befindet. Trump hatte zuvor auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social den Huthi-Milizen gedroht. „Eure Zeit ist abgelaufen, und eure Angriffe müssen ab heute aufhören. Andernfalls wird die Hölle über euch hereinbrechen, wie ihr sie noch nie erlebt habt“! (erpe/AFP)