Trump poltert in Ostergruß gegen Biden und „linksradikale Irre“

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Trump „in göttlicher Mission“: Brisanter Einblick in Alltag im Weißen Haus

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US-Präsident Donald Trump mischt Osterwünsche mit harter Kritik. Gegner und Richter stehen im Fokus. Überraschende Töne an Ostern.

Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump hat sich, wenig überraschend, auch in diesem Jahr über die sozialen Medien mit seinen Ostergrüßen an die Öffentlichkeit gewandt. In einem ersten Beitrag auf seinem Nachrichtendienst Truth Social hob er Ostern als „Tag voller Frieden und Freude“ hervor und pries die Auferstehung von Jesus Christus. Doch schon bald darauf richtete er seine Worte vor allem gegen seine politischen Gegner.

Seine Osterbotschaft formulierte er auf seine typische Art und Weise und wünschte „Frohe Ostern für alle, einschließlich der linksradikalen Irren, die so hart kämpfen und intrigieren, um Mörder, Drogenbarone, gefährliche Gefangene, Geisteskranke, bekannte MS-13-Bandenmitglieder und Frauenschläger zurück in unser Land zu bringen“. Auch für die Richter, die sich in den USA gegen seine Angriffe auf die Verfassung und die umstrittenen Massenabschiebungen, etwa nach El Salvador, wehren, sowie für seinen Amtsvorgänger Joe Biden fand Trump scharfe Worte.

Trump wettert zu Ostern über Biden als „destruktiver Idiot“

In seiner Osterbotschaft bezeichnete er Biden als „Idiot“ und die Richter als „unfähig“. Dennoch wünschte er Biden und allen, die bei der Präsidentschaftswahl 2020 betrogen hätten „mit großer Liebe, Aufrichtigkeit und Zuneigung ein frohes Osterfest“. Den Richtern widmete er die Worte: „Frohe Ostern auch den schwachen und unfähigen Richtern“.

Trumps Ostergrüße offenbaren nicht nur seine Missachtung gegenüber politischen Gegnern, sondern auch seine Nähe zu fundamentalistischen Gruppen. Diese Anhänger sollen die traditionellen Ostergrüße, die das Weiße Haus auch auf Instagram veröffentlichte, gefeiert haben. Der Osterpost vom Sonntag zeigte neben einem floralen Hintergrund ein kommentarloses Zitat aus dem Matthäus-Evangelium, wie es viele christliche Gläubige in den USA am Ostersonntag teilen.

So beeinflussen Evangelikale und Christen den US-Präsidenten

Die New York Times berichtete in der Osterwoche über Trumps enge Verbindung zu seiner evangelikalen Anhängerschaft und deren Einfluss auf das Weiße Haus. Dort stünden „Gebete im Namen Jesu“ und A-Capella-Gesänge fast auf der Tagesordnung. Pastoren gingen im Weißen Haus ein und aus. Der Artikel beschreibt eine Atmosphäre, als würde der Präsident „in göttlicher Mission“ handeln.

Ein Bericht der Zeit thematisiert ebenfalls den wachsenden Einfluss streng gläubiger Katholiken auf das Weiße Haus. Trumps Vizepräsident JD Vance war über Ostern in christlicher Mission unterwegs und traf am Sonntagmittag Papst Franziskus in Italien. Die Privataudienz beim katholischen Kirchenoberhaupt habe laut Agenturberichten nur wenige Minuten gedauert und sich auf den Austausch von Osterwünschen beschränkt.

Donald Trump an einem Rednerpult.
Donald Trump nutzt den Ostersonntag für politische Attacken auf seine Gegner. © IMAGO/Pool/ABACA

Papst Franziskus übt scharfe Kritik an Trumps Migrationspolitik

Vor seiner schweren Erkrankung hatte Papst Franziskus im Februar Donald Trumps Politik scharf kritisiert. In einem Brief an die US-amerikanischen Bischöfe warf er dem US-Präsidenten aufgrund dessen harten Kurses in Sachen Migration und Abschiebung christliches Fehlverhalten vor. Die Tagesschau zitierte aus dem Schreiben: „Eine echte Rechtsstaatlichkeit zeigt sich gerade in der würdigen Behandlung, die alle Menschen verdienen, insbesondere die Ärmsten und am stärksten Ausgegrenzten“.

Auch der anglikanische Geistliche Michael Coren veröffentlichte in der kanadischen Zeitung Globe and Mail einen kritischen Kommentar zu Trump und den einflussreichen Christen im Weißen Haus. Er bezeichnete die Gruppierungen, die Einfluss auf Trump ausüben, als christliche Nationalisten – für ihn ein „schmerzhafter Widerspruch“. (saka mit dpa/AFP)

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