Finanzkrise: Stadt Füssen will weitere Millionen vom Freistaat

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8,3 Millionen Euro an Stabilisierungshilfen hat die Stadt für das laufende Jahr beim Freistaat Bayern beantragt. © Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Finanziell ist die hochverschuldete Stadt Füssen noch lange nicht über den Berg. Deshalb hat die Verwaltung nun beim Freistaat Bayern weitere Finanzhilfen beantragt.

Füssen – Um ihre Finanzkrise zu bewältigen, hat die Stadt beim Freistaat Bayern Stabilisierungshilfen in Höhe von 8,2 Millionen Euro beantragt. Ob, und wenn in welcher Höhe, die Hilfen gewährt werden, entscheidet der Verteilerausschuss im Landtag voraussichtlich im November, teilte dazu Felix Blersch, Sprecher der Stadtverwaltung, mit. Gute Nachrichten kommen derweil aus Marktoberdorf.

Damit hat die klamme Kommune bereits zum dritten Mal in Folge einen Antrag auf finanzielle Unterstützung durch das Finanzministerium eingereicht. In den beiden vergangenen Jahren waren zusammen bereits rund 7,3 Millionen Euro nach Füssen geflossen, um Altschulden zu tilgen.

Sollte der Verteilerausschuss auch dem dritten Antrag stattgeben, könnten dadurch weitere sechs Darlehen sondergetilgt werden, wie Kämmerer Thomas Klöpf erklärt. Dies würde eine immense Einsparung an Zins- und Tilgungszahlungen für die Stadt bedeuten. „Somit können die die laufenden Belastungen des städtischen Haushalts nachhaltig reduziert und die nach wie vor bestehende Überschuldung verringert werden.“

Zudem hätte die Stadt bei einer neuerlichen Gewährung der Stabilisierungshilfen im kommenden Jahr die Möglichkeiten, Investitionshilfen zu erhalten. Angesichts der Millionen-Projekte wie die Sanierung der Grund- und Mittelschule oder der geplanten drei neuen Kindergärten könnte das die hochverschuldeten Kommune deutlich entlasten.

„Die Stadt Füssen hat bewiesen, dass sie die Konsolidierung der Finanzen sehr ernst nimmt. Deshalb hoffe ich, dass uns der Freistaat weiterhin auf diesem Weg unterstützt“, wird Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) dazu in einer Mitteilung aus dem Rathaus zitiert.

Unterdessen hat das Landratsamt Marktoberdorf den städtischen Haushalt für das laufende Jahr genehmigt, wie Eichstetter am Freitagmorgen mitteilte. Wie berichtet, hatte die Genehmigungsbehörde dem Haushalt im ersten Anlauf die Genehmigung verweigert, da seit Jahren fällige Ausgleichszahlungen an die Stadtwerke in Höhe von 2,3 Millionen Euro noch immer nicht getätigt worden waren.

Durch Einsparungen beim Gebäude- und Straßenunterhalt soll das Defizit nun aber in den diesem und dem nächsten Jahr ausgeglichen werden. Das hat zur Folge, dass sich die Umwandlung der Stadtwerke in ein Kommunalunternehmen um voraussichtlich ein Jahr auf den 1. Januar 2026 verschiebt.

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