Trump-Wirbel um Leo XIV.: Kardinal von US-Papst irritiert – „Verwunderlich“
Während Donald Trump die USA regiert, wird der erste US-Amerikaner Papst. Kardinal Christoph Schönborn zeigt sich von der Konklave-Entscheidung überrascht.
Rom – Am 8. Mai um 19.24 Uhr schrieb Robert Francis Prevost Geschichte. Er ist der erste US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.
Erster US-Papst angeblich „Anti-Trump“ – Rechte wüten über Leo XIV.
In den USA sind die Reaktionen auf die Wahl von Papst Leo XIV. dennoch gemischt. Rechte Trump-Fans lederten direkt ab. Er sei ein „Marxist“ und „Anti-Trump“ schrieb die ultrarechte Influencerin Laura Loomer. Der Hintergrund: Als Kardinal hatte Prevost die massive Kürzung der internationalen Hilfsmittel USAID als „kriminelle Entscheidung“ von US-Präsident Donald Trump bezeichnet. Auch Vize JD Vance hatte Prevost in anderem Zusammenhang öffentlich kritisiert.
Der neue Papst ist ein „Anti-Trump“? Auf der Plattform Truth Social zeigt sich der US-Präsident nach dem „Habemus Papam“ dennoch positiv. Trump schreibt: „Herzlichen Glückwunsch an Kardinal Robert Francis Prevost, der gerade zum Papst ernannt wurde. Was für eine Aufregung und was für eine große Ehre für unser Land. Ich freue mich darauf, Papst Leo XIV. zu treffen. Es wird ein sehr bedeutsamer Moment sein!“

Wegen Trump: Kardinal findet Zeitpunkt für ersten Papst aus den USA „verwunderlich“
Auf dem neuen Papst Leo XIV. liegt jetzt besonderer politischer Druck. Wie geht der US-Papst mit Donald Trump um, der von Vorgänger Franziskus mehrfach scharf kritisiert worden war?
Dass der erste Papst aus den USA genau in eine Präsidentschaft von Donald Trump fällt, bezeichnet der österreichische Kardinal Christoph Schönborn bei Vatican News als „verwunderlich“. Der ehemalige Wiener Erzbischof durfte aufgrund seines Alters im Konklave zwar selbst nicht wählen, genießt aber durchaus Ansehen in der internationalen katholischen Kirche.
Beeinflusst neuer Papst Leo XIV. die Politik von Trump?
Eventuell könne Papst Leo XIV. dazu beitragen, dass die USA eine positive Rolle in der Welt spielen, fügt Schönborn an. Die Kardinäle hätte mit ihrer Wahl „ein Signal“ gegeben.
Wie deutlich sich Prevost politisch positionieren wird, muss die nahe Zukunft zeigen. Fest steht: Wie Trump-kritisch er auch auftreten mag, der US-Präsident sollte ihn wohl nicht ignorieren. Laut dem Pew Research Center bezeichnen sich 77 Millionen US-Amerikaner als Katholiken, das ist jeder fünfte und damit die größte Religionsgemeinschaft in den USA. Zuletzt hatten sie ihre politische Unterstützung beinahe gleichmäßig auf Demokraten (44 Prozent) und Republikaner (52 Prozent) aufgeteilt. Wahlstimmen, auf die Donald Trump wohl nicht verzichten wollen wird. (moe)