Neue Satzung: So viel kostet Wohnen in der Notunterkunft in Miesbach

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Miesbach

Kommentare

Es besteht Handlungsbedarf: Das Obdachlosenheim an der Frauenschulstraße kann nun hergerichtet werden. © tp

Die Stadt Miesbach hat zum 1. Mai ein Haus am Nordgraben angemietet. Wie berichtet, dient es als Erweiterung für die bestehende Notunterkunft an der Frauenschulstraße. Der Mietvertrag läuft zunächst über fünf Jahre.

Um den Betrieb zu gewährleisten, hat der Stadtrat vor Kurzem eine Benutzungs- und Gebührensatzung für die neue Notunterkunft erlassen.

Andere Kalkulationsgrundlagen

Da am Nordgraben andere Gegebenheiten herrschen als an der Frauenschulstraße, wurde hierfür eine eigenständige Satzung beschlossen. So wird am Nordgraben mit Gas geheizt, was wiederum eine andere Kalkulationsgrundlage erfordere, heißt es in den Ausführungen der Verwaltung. Da es sich um eine erstmalige Anmietung handle, wurden Energieverbrauch und Nebenkosten per Mittelwert ermittelt.

Pro Quadratmeter ergaben sich folgende Werte: Strom pro Kilowattstunde 1,04 Euro, Gas pro Kilowattstunde 1,27 Euro, Wasser/Abwasser 1,74 Euro sowie Müll/Hausmeister 0,88 Euro. Dies ergibt monatliche Nebenkosten von 4,95 Euro pro Quadratmeter. Die Grundgebühr wird entsprechend der Unterkunft an der Frauenschulstraße auf 6,90 Euro pro Quadratmeter angesetzt. Damit kostet ein Quadratmeter warm 11,85 Euro. Wie berichtet, bietet das Haus Platz für zehn bis 20 Bewohner – Einzelpersonen wie Familien.

Lob im Stadtrat

Im Gremium kam die zusätzliche Unterkunft gut an. „Die Stadt hat gut gearbeitet und ist proaktiv tätig geworden“, lobte Paul Fertl (SPD). „Wir sind bei der Unterkunft auf Sozialwohnungsstandard“, ergänzte Dritter Bürgermeister Franz Mayer (CSU). „Das ist gut.“

Dass die Stadt Miesbach ein zweites Haus für Obdachlose angemietet hat, war einer guten Gelegenheit geschuldet. Zum einen wird die Stadt flexibler bei der Unterbringung, weil man nun auch Familien eher gerecht werden kann. Zum anderen ist es damit möglich, die sonst stets belegte bisherige Unterkunft nun herzurichten.

Bürgermeister Gerhard Braunmiller hatte gegenüber unserer Zeitung betont, dass eine Unterkunft von Flüchtlingen nicht vorgesehen sei. Vielmehr wolle man auf die prekäre Lage am Wohnungsmarkt reagieren. (ddy)

Auch interessant

Kommentare