Vor PSG-Kracher - Die Bayern spielen schön – warum genau das zum Problem wird
So lief der Ball vielleicht lange Zeit durch die bayrischen Reihen, aber aussichtsreiche Torchancen kamen nur selten zustande. Guerreiro, der als Linksfuß mal wieder auf der rechten Seite aushelfen musste, flankte gelegentlich den Ball direkt nach vorn, weil er an der Seitenlinie eingedreht zum Feld stand, um nach Anspielen die Kugel direkt auf seinem starken Fuß zu haben.
Gegner waren zuletzt lange im Spiel
Ansonsten versuchten die Bayern ab und zu, den Ball durch die engmaschige Mittelfeldlinie der Augsburger zu Jamal Musiala durchzudrücken. Doch selbst für den technisch begabten Musiala bestand fast kein Platz, um vorm FCA-Strafraum etwas zu kreieren.
Kurz vor der Halbzeitpause ließ sich zunehmend Harry Kane von seiner Mittelstürmerposition auf die Außenbahnen fallen, damit die Bayern vielleicht auf diese Weise Löcher im Defensivverbund der Augsburger reißen konnten. Aber der FCA blieb unbeeindruckt. Die meisten Flanken wurden von den kopfballstarken Innenverteidigern abgewehrt.
Eintönigkeit wird Bayern zum Verhängnis
Bereits vor der Länderspielpause fuhr Bayern knappe 1:0-Siege gegen Benfica in der Champions League und den FC St. Pauli in der Bundesliga ein. Wenngleich der viele Ballbesitz in der Regel dazu führt, dass die Bayern deutlich weniger defensiv anfällig sind als noch zu Saisonbeginn, so könnte die defensive Eintönigkeit, die sich manchmal während der Partien entwickelt, dem deutschen Rekordmeister irgendwann zum Verhängnis werden. Durch die wenigen eigenen Tore besitzen Gegner lange Zeit aussichtsreiche Chancen, einen erfolgreichen Konter zu setzen und das Spiel komplett auf den Kopf zu stellen.
Bayerns Cheftrainer Vincent Kompany hat zusammen mit seinen Assistenten bislang hervorragende Arbeit dahingehend geleistet, dass er die Bayern in eine fundamental starke Ballbesitzmannschaft geformt hat. Und das, obwohl eigentlich nur Michael Olise als einziger Neuzugang in der ersten Saisonphase eine wesentliche Rolle spielt. Doch nun geht es für Kompany darum, ein Stück weit Wege zu finden, um Gegner ein wenig herauszulocken und folglich Räume für Musiala und Co. zu öffnen.
Steht der FC Bayern regelmäßig beim Spielaufbau bereits an der Mittellinie und macht das Spielfeld bewusst eng, wird es eben für die eigenen Angreifer umso schwerer, effektiv mit dem Ball in den gegnerischen Strafraum zu gelangen. Zugutehalten sollte man Kompany in jedem Fall, dass er bereits über vier Monate hinweg vieles weiterentwickelt hat. Somit sollte auch dieser nächste Entwicklungsschritt im Bereich des Machbaren liegen.