Trumps Sonderbeauftragte: Sie stellt sich heilig, kassiert aber mächtig ab
Kurz vor Ostern sorgte die Leiterin des „Faith Office“ in den USA für Aufsehen – sie warb für Spenden, im Gegenzug gab es religiöse Geschenke.
Washington D. C. – Der US-Präsident Donald Trump versprach zu Ostern die USA religiöser zu machen. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social schrieb er: „Gemeinsam werden wir Amerika größer, besser, stärker, reicher, gesünder und religiöser machen, als es jemals zuvor war!!!“. Außerdem gab es einen ungewöhnlichen Ostergruß in den sozialen Medien gegen innenpolitische Gegner. „Frohe Ostern für alle, einschließlich der linksradikalen Irren, die so hart kämpfen und intrigieren, um Mörder, Drogenbarone, gefährliche Gefangene, Geisteskranke, bekannte MS-13-Bandenmitglieder und Frauenschläger zurück in unser Land zu bringen“, schrieb er auf seiner Plattform.
Allerdings gab es von Trump auch traditionellere Ostergrüße: „Melania und ich möchten allen ein frohes Osterfest wünschen! Ob Sie nun zur Kirche gehen oder den Gottesdienst von zu Hause aus verfolgen, möge dieser Tag voller Frieden und Freude für alle sein, die die Auferstehung Jesu Christi feiern. Er ist auferstanden“, teilte der Republikaner.
Oster-Dinner im Weißen Haus: Evangelikale Pastorin erhält Ehrenplatz direkt neben Trump
Am Mittwoch vor dem Osterwochenende lud Trump zu einem festlichen Dinner ins Weiße Haus. Im Blue Room versammelten sich geladene Gäste – darunter auch Trumps langjährige evangelikale Pastorin Paula White-Cain. Sie erhielt einen Ehrenplatz direkt an der Seite des US-Präsidenten. Auf das gemeinsame Essen folgten gemeinsame Gebete. Bei der Zusammenkunft im Blue Room hielt White-Cain eine Predigt.
Die evangelikale Pastorin Paula White-Cain ist seit vielen Jahren enge Vertraute des US-Präsidenten. Trump ernannte sie nach seinem Einzug ins Weiße Haus als Sonderbeauftragte der Regierung und leitende Beraterin des Büros für Glaubensfragen des Weißen Hauses – sie wurde zur Leiterin des „Faith Office“. Ende März 2025 machte im Netz ein Video die Runde: Laut US-Medienberichten hat White-Cain Gläubigen „sieben übernatürliche Segnungen“ in Aussicht gestellt – sofern sie während der Pessachzeit zwischen dem 12. und 20. April eine Spende von 1000 US-Dollar an ihr Ministerium leisten.
Evangelikale Predigerin Paula White-Cain wirbt vor Ostern mit religiösen Geschenken für hohe Spenden
Paula White-Cain ist als Unternehmerin, Bestseller-Autorin, Lehrerin und Motivationstrainerin tätig. Auf der Website des Weißen Hauses heißt es: „In den letzten 40 Jahren hat sie [Paula White-Cain] ihren Einfluss weltweit in fast 200 Ländern ausgeweitet, indem sie als Geistliche tätig war, für Religionsfreiheit und humanitäre Rechte kämpfte und sich für die Stimmlosen einsetzte.“
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Allerdings gibt es hin und wieder einmal Kritik für White-Cain. Auch in diesem Jahr sorgt die evangelikale Predigerin mit einer umstrittenen Spendenaktion für Aufsehen. Vor Ostern rief White-Cain laut Medienberichten ihre Anhänger zu großzügigen Spenden auf – und versprach im Gegenzug religiöse Geschenke. Für eine Überweisung von 1000 US-Dollar sollten Spender laut ihrer Organisation ein exklusives Paket erhalten, das unter anderem ein 25 Zentimeter hohes Kristallkreuz der Marke Waterford enthält. Das veröffentlichte Video wurde aus dem Netz genommen.
Auch kleinere Beträge sollten belohnt werden: Bei einer Spende von 125 US-Dollar gab es ein „Kommunions-Set aus Olivenholz aus dem Heiligen Land“. Bei einer Spende von 50 US-Dollar versendet White-Cains Team ein Andachtsbuch inklusive einer CD-Serie zur Kommunion, schrieb David French in einer Kolumne für die New York Times. (jal)