Ein roter Faden fürs Museum Werdenfels: Konzept für Altbestand in Arbeit

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Garmisch-Partenkirchen
  4. Garmisch-Partenkirchen

KommentareDrucken

Der neue Eingangsbereich im Museum Werdenfels lädt zum Verweilen ein. © Thomas Sehr

Lebendig soll es sein, ein Ort der Begegnung: Zu dem will Dr. Constanze Werner das Museum Werdenfels machen. Mit dem neuen Eingangsbereich ist der erste Schritt getan. Das Konzept, wie die Sanierung des Altbestands fortgesetzt wird, ist in Arbeit.

Garmisch-Partenkirchen – Der Anfang ist gemacht. Der Eingangsbereich im Museum Werdenfels erstrahlt in neuem Glanz. Und lädt zum Verweilen ein. Man kann es sich in einer der frei gelegten Nischen bequem machen, einen Tee trinken und in einem Buch schmökern. Wer will, kann das Angebot in dem kleinen, aber feinen Shop durchforsten. Allein damit ist die Sanierung des Altbaus an der Ludwigstraße aber nicht abgeschlossen. Noch feilt Museumsleiterin Dr. Constanze Werner am Konzept – in Abstimmung mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und anderen Fachleuten. Wichtig ist ihr „ein lebendiger Austausch in einem Museum in Bewegung“.

Zwei Räume für heimische Bildhauer

Seit sie die Leitung übernommen hat, war sie vor allem damit beschäftigt, den Bestand zu sichten und zu sortieren. Unbedingt will sie die Vor- und Frühgeschichte, die wegen Probleme mit Feuchtigkeit aus dem Keller weichen musste, wieder unterbringen. Das Handwerk sei unterm Dach gut aufgehoben. „Dieser Bereich muss aber etwas durchforstet und mit Erklärungen ergänzt werden.“ Die Stuben, die das bäuerliche Leben von anno dazumal zeigen, bleiben in einem Stockwerk. Im zweiten Obergeschoss möchte sie sich dem Thema Holz widmen. „Das hat den Landkreis geprägt“, meint die Expertin. Zwei äußerst renommierte Schnitzschulen – in Garmisch-Partenkirchen und Oberammergau – zeugen davon. „Sie haben überproportional viele Bildhauer hervorgebracht.“ Um deren Schaffen zu präsentieren, seien allein zwei Räume nötig. Darin finden sich ebenso die Arbeiten von Professor Josef Wackerle, der in dem Haus, das jetzt das Museum beherbergt, geboren wurde, und Georg Grasegger, dem Werner die nächste Sonderausstellung widmet. Außerdem gehören die Geigen- und Instrumentenbauer aus Mittenwald dazu. In diesem Kontext sollen auch die Larven und Krippen gezeigt werden.

Eine Szene aus einer geschnitzten Krippe.
Krippen, wie die von Sebastian Pfeffer, werden künftig in einem eigenen Raum präsentiert. © Thomas Sehr

Gerüchte, dass sie Letztere aus dem Museum an der Ludwigstraße verbannen will, erstaunen Werner. Das entbehre jeder Grundlage. Es stimmt allerdings, dass sie die jetzige Präsentation dieser Kunstwerke – die „Silberer-Krippe“ aus dem 19. Jahrhundert sowie die von Sebastian Pfeffer aus Mittenwald finden sich unter der Treppe, die von Karl Buchwieser aus Grainau in einem Schaukasten im Gang – nicht überzeugt. „Suboptimal“, sagt Werner. Derzeit finden sich diese im so genannten Schaudepot. Zur Aufstellung hat sie einen Experten hinzugezogen. Nach der Sanierung des Altbestands sollen diese sowie die Exemplare, „die überall im Haus verstreut sind“, in einem eigenen Krippenraum gezeigt werden.

Mehr Fläche für Sonderausstellungen

Um diese Pläne zu realisieren, braucht sie in erster Linie Platz. Den findet sie unter anderem im ersten Stock des Altbaus, in dem noch Räume geschlossen sind. „Die wurden fürs Depot genutzt und können jetzt für die Ausstellung zurückgewonnen werden.“ Spätestens seit der Momo-Schau ist ihr auch klar, dass allein der Bereich im Neubau nicht reicht. „Allein um eine Dramaturgie zu entwickeln, ist mehr Fläche nötig“, betont Werner. Deshalb steht fest, dass sie auch künftig flexibel agieren will und wohl zeitweise Dauerexponate nicht zu sehen sind.

Ihr erklärtes Ziel lautet: „Ich möchte ein zeitgemäßes, kulturhistorisches Museum für den Landkreis schaffen.“ Eines, das einen roten Faden für Besucher bietet. Und eines, das auch auf dem Stand der Technik ist. „Die muss bei der Sanierung unbedingt verbessert werden“, betont die Museumsleiterin. Allein bei der Beleuchtung vieler Objekte besteht erheblicher Nachbesserungsbedarf.

Auch interessant

Kommentare