Erst Winterpause, dann Bankrott – Jetzt geht Glasfaserausbau in bayerischem Dorf endlich weiter

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Sind froh, dass es mit dem Glasfaserausbau jetzt weitergeht: (v.l.) Ali Sumain, Ralph Wehberg, Thomas Dorsch, Mohammad Aslam und Thomas Göhler. © EMANUEL GRONAU

Einen Winter mit offenen Gräben haben die Hohenpeißenberger schon hinter sich. Wenn alles nach Plan läuft, dann sollen diese noch heuer wieder geschlossen werden: Nach der Pleite der früheren Baufirma führt die Firma „NETS International“ den Glasfaserausbau für die „UGG“ nun fort.

Die Erleichterung darüber, dass es nun mit dem Glasfaserausbau in Hohenpeißenberg weitergeht, war Bürgermeister Thomas Dorsch anzumerken: „Der Winter mit den offenen Gräben war schon eine große Herausforderung. Wir sind froh, dass es jetzt eine Lösung gibt.“

Die Gemeinde hatte gemeinsam mit der Firma „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG), die den Glasfaserausbau in Hohenpeißenberg eigenwirtschaftlich betreibt, zum Pressegespräch eingeladen, um darüber zu informieren, wie es nun mit dem Projekt weitergehen soll. Auch Vertreter von „NETS International“ waren dazu ins Hohenpeißenberger Rathaus gekommen. Die Baufirma führt fort, was die Firma „Atlas“ im vergangenen Jahr für die „UGG“ begonnen hatte und schließlich nicht fortsetzen konnte, weil sie pleite ging.

Besuch im Gemeinderat

Nachdem es monatelang bei der früheren Baufirma gehakt hatte, die Kommunikation zwischen der Gemeinde und „Atlas“ erloschen war und Hohenpeißenberg einen Winter mit offenen Gräben hinter sich gebracht hatte, die sich insgesamt auf sieben Kilometer erstrecken, hatte „UGG“ im April den Bankrott der Baufirma bekanntgegeben. Dazu war Ralph Wehberg von UGG in die Gemeinderatssitzung gekommen.

Damals hat er damit gerechnet, dass die neue Baufirma mit dem Breitbandausbau in Hohenpeißenberg quasi wieder neu beginnen muss. „Wir müssen im Prinzip komplett neu anfangen“, sagte er im Frühjahr im Gemeinderat. Seine damalige Befürchtung habe sich nicht bestätigt, sagte Wehberg beim Pressetermin am Dienstag im Hohenpeißenberger Rathaus, zu dem er mit seinem Kollegen Thomas Göhler erschienen war.

Ende 2025 soll alles fertig sein

Die Firma „NETS“, die international im IT- und Telekommunikationsbereich tätig ist und in Deutschland auch einen Sitz in Karlsruhe hat, ist derzeit noch dabei, zu prüfen, welche der bereits von der Vorgänger-Firma verbauten Kabelstränge nutzbar sind. Wie Ali Sumain, der Ausbau-Leiter von „NETS“ und seine Kollegen Mohammad Aslam, der das Projekt leitet, und Bauleiter Zubair Ahmad beim Pressegespräch berichteten, hat es dabei bislang keine bösen Überraschungen gegeben – im Gegenteil.

„Im Großen und Ganzen“ habe die Vorgänger-Firma so gut gearbeitet, dass die Glasfaserkabel entweder sofort verwendet werden könnten oder nur Kleinigkeiten berichtigt werden mussten. Zehn von 16 Bereichen, die überprüft werden müssen, seien bereits abgeschlossen, sagte Aslam: „Ich muss die Firma ,Atlas‘ loben.“ Weil es besser laufe, als angenommen, lägen sie gut in der Zeit, sodass die offenen Gräben bis zum Winter aller Voraussicht nach zumindest mit der Tragschicht geschlossen werden könnten.

Nach dem Winter soll es dann weitergehen mit dem Glasfaserausbau. Insgesamt werden 32 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Jedes Haus bekommt vorsorglich einen Zugang, der dann, wenn es gewünscht ist, angeschlossen werden kann. Es wurde eine Lösung gefunden, dass die vor ein paar Jahren frisch sanierte Bergstraße nicht wieder aufgerissen werden muss. Wie Wehberg ankündigt, soll Ende 2025 alles fertig sein. „Das ist realistisch“, sagte Aslam.

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