Putins Schwachstelle: Wie ukrainische Drohnen Russlands Ölindustrie lahmlegen

Ukrainische Drohnen haben Russland in den letzten Monaten erheblich zugesetzt. Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU wurden allein im Jahr 2025 fast 160 erfolgreiche Angriffe auf russische Ölraffinerien und Förderanlagen durchgeführt. Diese Angriffe führten zu erheblichen Treibstoffengpässen in Russland und einem Rückgang der Raffineriekapazität um 37 Prozent.

„Das sind legitime militärische Ziele. Die Ölindustrie macht etwa 90 Prozent des russischen Verteidigungsbudgets aus. Diese schmutzigen Petro-Rubel finanzieren den Krieg gegen uns“, sagte SBU-Chef Wassyl Maljuk laut „Kyiv Independent“. 

Russland steht unter Druck

Die russische Regierung steht unter Druck, die anhaltenden Angriffe aufzuhalten. Wladimir Putin unterzeichnete dazu am 4. November ein Gesetz, das es Reservisten erlaubt, kritische Infrastruktur wie Ölraffinerien vor Drohnenangriffen zu schützen. 

Dies könnte in der Praxis bedeuten, dass mobile Luftabwehreinheiten verstärkt eingesetzt werden, die aus Soldaten bestehen, die mit Maschinengewehren auf Lastwagen patrouillieren.

„Russland hat in den letzten zwei Jahren viele Luftabwehrsysteme verloren, sodass es plausibel ist, dass es viele Lücken in ihrer Abdeckung gibt, die erfolgreiche Angriffe ermöglichen“, erklärte ein Experte dem „Kyiv Independent“.

Kremlchef Wladimir Putin will nun Reservisten mit dem Schutz seiner Ölindustrie beauftragen.
Kremlchef Wladimir Putin will nun Reservisten mit dem Schutz seiner Ölindustrie beauftragen. picture alliance / ZUMAPRESS.com | Kristina Kormilitsyna

Moskau bleibt vergleichsweise gut geschützt

Laut dem „Institute for the Study of War“ (ISW) hat Russland seine Luftverteidigung zudem hauptsächlich auf die ukrainische Front und einige strategische Regionen konzentriert. Sobald man diese erste Verteidigungslinie um das Kriegsgebiet in der Ukraine durchbreche, gebe es im Rest Russlands Lücken und Schwachstellen.

Die Situation rund um Moskau ist jedoch eine andere. Die Hauptstadt und ihre Umgebung sind stark geschützt, mit mehreren Radar- und Raketensystemen. „Es gibt eine hohe Konzentration russischer Luftabwehr rund um Moskau. Es ist schwierig für unsere Drohnen, das Stadtzentrum zu erreichen“, sagte ein Kommandeur der ukrainischen Luftabwehr laut „Kyiv Independent“.