6440 Euro Pension im Monat: So bekommen Beamte diese Rente im Alter

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Von einer monatlichen Rente von mehr als 6000 Euro können die meisten Menschen nur träumen. Für einige Bundesbeamte ist das allerdings möglich.

Berlin – Wer in seinem Leben das Glück hat, auf Lebenszeit verbeamtet zu werden, der kann so einige Vorteile genießen. Zum Beispiel sind Beamte und Beamtinnen nur unter sehr widrigen Bedingungen kündbar, der Staat garantiert auch diverse Familienzuschläge für Verbeamtete, je nach Familiensituation. Allerdings haben Beamtinnen und Beamte auch klare Pflichten, die reguläre Arbeitnehmende nicht haben: So dürfen sie nicht streiken und können ihr Gehalt auch sonst nicht verhandeln.

Beamte bekommen höhere Pensionen: Ein Dorn im Auge für Rentner

Ein Vorteil, den Beamtinnen und Beamte genießen, das jedoch immer wieder in der breiten Bevölkerung auf Unverständnis stößt, betrifft das Ruhegehalt (im Alltagsgebrauch auch einfach Pension genannt). Der durchschnittliche Pensionär hat 2024 in Deutschland 3240 Euro brutto als Ruhegehalt bekommen – während Rentner und Rentnerinnen auf gerade mal 1500 Euro im Schnitt an gesetzlicher Rente blicken können. Zwar sind die beiden Altersvorsorgesysteme nicht direkt miteinander vergleichbar; trotzdem empfinden viele Menschen die Tatsache, dass es zwei getrennte Systeme gibt, als Ungerechtigkeit.

Doch was müssen Beamte und Beamtinnen tun, um ein hohes Ruhegehalt im Alter zu erzielen? Wie wird die Pension berechnet? Hier ein Überblick über die Altersvorsorge für Staatsdienende.

Pension für Beamte errechnen: Diese Formel braucht es dafür

Der Einfachheit halber soll es hier nur um Bundesbeamte und -beamtinnen gehen, Beschäftigte auf Landesebene werden ausgeklammert. Es ist aber wichtig zu wissen, dass die Bundesländer für ihre Beamten und Beamtinnen jeweils eigene Gehälter und dadurch Pensionen haben, die höher oder niedriger ausfallen können als auf Bundesebene.

Die Höhe des Ruhegehalts ist danach bedingt, wie lange eine Person im Staatsdienst tätig ist. Die Formel für die Berechnung lautet:

Ruhegehaltfähige Bezüge x Ruhegehaltssatz = Pension

Zu den ruhegehaltfähigen Bezügen gehören das Grundgehalt plus Familienzuschläge sowie andere etwaige Zuschläge. Der Ruhegehaltssatz geht auf die Dienstjahre zurück: Pro geleistetem Dienstjahr gibt es 1,79375 Prozent des Gehalts als Pension. Wer 40 Jahre lang im Staatsdienst war, bekommt maximal 71,75 Prozent seines letzten Gehalts als Pension. Die Pension bekommt man frühestens nach fünf Jahren Dienstzeit.

Wer vorzeitig in Rente geht, muss genauso wie bei der gesetzlichen Renten Abschläge zahlen. Pro Monat, den man früher in Rente geht, werden 0,3 Prozent der Pension abgezogen. Die Regelaltersgrenze für Beamte und Beamtinnen ist die gleiche wie für alle anderen, steigt also gerade auf 67 Jahre an. Es gibt allerdings Ausnahmen für Berufsgruppen, die besonders belastet werden, wie die Polizei oder die Feuerwehr.

Besoldungsgruppe A für Beamte vom Bund: So hoch ist das Gehalt 2025

Das ist die aktuelle (Stand Sommer 2025) für Bundesbeamte, nach der sich die Pension richtet (Beträge sind brutto, ohne Zuschläge):

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 Stufe 7 Stufe 8
A3 2816.99 2873.31 2929.66 2975.01 3020.36\t 3065.72\t 3111.08 3156.42
A4 2869.23 2936.55 3003.88 3057.47\t 3111.08 3164.68 3218.26 3267.76
A5 2888.44 2972.26 3039.59\t 3105.58\t 3171.57 3238.91\t 3304.84\t 3369.46
A6 2943.40 3041.00\t 3139.92 3215.51 3293.86 3369.46 3453.26\t 3526.11
A7 3073.97 3160.57 3274.65 3391.42 3505.49 3620.94\t 3707.53 3794.62
A8 3233.39 3337.85 3484.87 3633.33\t 3781.88 3888.04\t 3995.62 4101.79
A9 3464.26 3567.34 3729.52 3897.95 4064.96 4178.50 4296.61 4411.80
A10 3685.51 3828.58 4039.52 4251.38 4467.19 4617.38 4767.53 4917.77
A11 4178.50 4401.57 4623.20 4846.28 4999.37\t 5152.47 5305.57 5458.71
A12 4464.29 4728.20 4993.56\t 5257.45 5441.18 5621.98 5804.24 5989.42
A13 5197.69 5445.55 5691.96 5939.83 6110.42 6282.50 6453.06 6620.73
A14 5339.11\t 5658.42 5979.20 6298.51\t 6518.66 6740.33 6960.46 7182.11
A15 6477.85 6766.56 6986.72 7206.91\t 7427.06 7645.77 7864.49 8081.71
A16 7123.78 7459.16 7712.84 7966.56 8218.79 8473.97\t 8727.66 8978.48

Die Positionen A3 bis A6 umfassen den einfachen Dienst, sind also typische Verwaltungsberufe wie Sachbearbeiter/innen. A6 bis A9 sind im mittleren Dienst tätig und haben eine höhere Ausbildung zu einer technischen Fachkraft. Der gehobene Dienst geht von Stufe A9 bis A13, hierfür ist ein Hochschulstudium notwendig. Typische Berufe in diesen Stufen sind Lehrkräfte oder Polizeibeamte. Der höhere Dienst beginnt ab A14 und umfasst Oberstudienräte, Leitungskräfte oder auch Botschafter und andere Diplomaten.

Reiche Rentner auf einer Yacht: Vielen Senioren geht es in der Rente nicht so schlecht.
Entspannt in den Lebensabend blicken: Ab einer bestimmten Pension ist das sicher möglich. © IMAGO

Es gibt auch noch die Besoldungsstufen B, R und W: Hier befinden sich Richter und Richterinnen, Staatsanwälte sowie Professoren. Diese Gehälter sind die höchsten auf Bundesebene, teilweise über 16.000 Euro (brutto) im Monat gibt es hier.

Höchste Pension liegt bei über 11.000 Euro im Monat – ist aber eher selten

Aus dieser Tabelle heraus kann man leicht errechnen, wie hoch eine Pension nach 40 Dienstjahren so sein kann. Wer nach 40 Jahren Staatsdienst die A16 erreicht hat, kann auf eine Pension von 6441,72 Euro brutto bauen – ohne Zuschläge gerechnet. Und wer sein Leben lang als Richter tätig war und bis auf die Besoldungsstufe R10 gekommen ist, bekommt die höchste Pension von 11.886,11 Euro brutto im Monat. Dies betrifft jedoch eine sehr exklusive Gruppe an Menschen.

Die meisten Beamtinnen und Beamte befinden sich in den Bereichen Verwaltung und Bildungswesen, also in den Stufen A9 bis A13. Die Pensionen für diese Gruppen, die 40 Dienstjahre vorweisen können, reichen also von 2485,42 bis 4749,85 Euro im Monat. Die meisten pensionierten Bundesbeamte und -beamtinnen werden sich in diesem Bereich einfinden.

Auch interessant

Kommentare