Umfahrung Habach: Nächstes Jahr soll gebaut werden
Nach Jahren des Wartens hat die Regierung von Oberbayern im Frühjahr das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung östlich von Habach eingeleitet. Wer Einwände hatte, konnte diese in den vergangenen Wochen vorbringen. Nach deren Durchsicht ist man beim Staatlichen Bauamt optimistisch, dass die Straße nächstes Jahr gebaut werden kann.
Von einer Umgehungsstraße, die vom Habacher Kreisverkehr zur Antdorfer Straße führen soll, träumt man in Habach bereits seit Jahren. Mit dem Bau der rund 450 Meter langen Trasse soll der Durchfahrtsverkehr durch Habach und seinen Ortsteil Dürnhausen reduziert werden. Vor allem Anwohner in Dürnhausen klagen schon lange über Verkehrslärm und Dreck, den die vielen durchfahrenden Lastwagen Richtung Kiesgrube verursachen. Im Frühling 2021 hatte es sogar einen Ortstermin mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Dobrindt gegeben, der den Dürnhausern seine Unterstützung zusicherte. Doch in den Monaten die folgten, passierte nicht viel, was vor allem bei Bürgern immer wieder zu Unmutsäußerungen führt. Erst im Frühling informierte die Regierung von Oberbayern darüber, dass sie auf Antrag des Staatlichen Bauamts Weilheim das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung eingeleitet hat. Der Ausbau soll im Süden am bereits 2017 fertiggestellten Kreisverkehr bei Obermühle beginnen und im Norden etwa 250 Meter westlich der Kratzlmühle enden.
Öffentliche Auslegung
Wie Andreas Lenker vom Staatlichen Bauamt nun auf Nachfrage informiert, seien die Planunterlagen in den vergangenen Wochen öffentlich ausgelegen. Im Juli dann habe seine Behörde alle eingegangenen Einwände von den so genannten Trägern öffentlicher Belange sowie von Bürgern erhalten, wobei es in diesem Fall keine private Einwände von Bürgern gegeben habe, so Lenker. Nur Behörden und Verbände hätten sich geäußert, unter anderem auch der Naturschutz.
Mittlerweile habe seine Behörde zu allen Einwänden Stellungnahmen geschrieben und diese an die Regierung von Oberbayern geschickt. Diese müsse beides nun begutachten. Dann stünde in der Regel ein Erörterungstermin an, zu dem alle, die Einwände vorgebracht haben, eingeladen würden. Soweit er informiert sei, werde seitens der Regierung aber erwogen, die jeweiligen Institutionen zunächst anzuschreiben, ob solch ein Präsenztermin überhaupt gewünscht wird.
Bauamt: Baubeginn im nächsten Jahr
Zur genauen Anzahl der eingegangenen Stellungnahmen kann Lenker nichts sagen. Grundsätzlich sei aber „eigentlich nichts Überraschendes dabei“ gewesen. Also keine so gravierenden Einwände, die das Projekt im schlimmsten Fall verhindern könnten. Lediglich der Umweltschutz habe Einwände vorgebracht, wegen denen man sich „zeitnah nochmal zusammensetzen“ müsse. Welche Einwände das konkret waren, sagte Lenker auf Nachfrage zwar nicht. Er versicherte aber, dass es „nichts Gravierendes“ sei.
Die Regierung von Oberbayern müsse nun entscheiden, ob sie nach dem Abwägen der Einwände Baurecht erteilt. Oder, ob das staatliche Bauamt die Planungen unter anderem wegen der Einwände des Naturschutzes noch nachbessern muss. Letzteres würde den Baubeginn zwar verzögern. Lenker geht aber in jedem Fall davon aus, dass die Umgehungsstraße nächstes Jahr gebaut und auch fertig gestellt wird. „Es ist ja keine große Maßnahme.“ Die dafür veranschlagten Kosten lägen bei rund 1 Million Euro, die „zu hundert Prozent“ der Freistaat trage. Auf Nachfrage teilte ein Sprecher der Regierung mit, dass man zum Zeitpunkt des Verfahrensabschlusses und zu dessen Ausgang derzeit noch keine Auskunft geben könne.