„15 Euro pro fehlendem Gast“: Restaurant führt neue Regel für Reservierungen ein
Olivier Vincent, Küchenchef und Geschäftsführer des Restaurants L'îlot in Amboise im französischen Département Indre-et-Loire, hat die Nase voll. Fast jede Woche hat er Probleme mit Reservierungen, da entweder mehr oder weniger Gäste als erwartet kommen.
Mit nur 20 Plätzen in seinem Restaurant seien solche Zwischenfälle schwer zu bewältigen, sagte er dem französischen Magazin „Ici“. Deshalb habe er beschlossen, in solchen Fällen einen Aufpreis von 15 Euro zu berechnen.
Wirt führt neue Regel für Reservierungen ein: „Wir sind hier, um zu arbeiten"
In dem auf der Facebook-Seite seines Restaurants veröffentlichten Beitrag ist die Botschaft kurz und klar: „Das Restaurant L'îlot gibt eine Änderung bekannt. Wenn Sie künftig nicht mit der Anzahl an Gästen erscheinen, für die Sie reserviert haben, werden Ihnen 15 Euro pro fehlender oder zusätzlicher Person in Rechnung gestellt. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“
Seit Jahren hätten sich die falschen Reservierungen gehäuft. Zuletzt habe ein Gast „einen Tisch für neun Personen bestellt, doch nur sieben seien gekommen". „Wenn man reservieren kann, kann man auch anrufen und sagen, ob man weniger oder mehr Personen sein werden“, so Vincent. „Wir sind hier, um zu arbeiten. Nicht, um Tische zu haben, ohne Gäste."
Trotz Reservierung kommen 170 Gäste nicht – Wirt bleibt auf 4500 Euro sitzen
Auch ein Gastronom in Wien schilderte kürzlich, wie er unter nicht eingehaltenen Reservierungen in seinem Lokal leidet. Einmal habe er eine Reservierung für eine Hochzeitsgruppe mit 170 Personen getätigt: „Er hat mir noch zwei Tage vor dem Termin die Anzahlungsbestätigung gezeigt. Was ich nicht gewusst habe: Er hat sie gleich darauf wieder zurückgezogen.“
Die Gruppe sei dann einfach nicht gekommen. Der Wirt hatte jedoch schon sechs Mitarbeiter eingeteilt und die Ware bestellt. Letztendlich sei er auf 4500 Euro sitzengeblieben.
Gäste reservieren in mehreren Restaurants
Ähnliche Erfahrungen mussten auch Gastronomen in der Schweiz machen. Dort berichtete im vergangenen Jahr der Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt, Maurus Ebneter: „Es gibt sogar Gäste, die in mehreren Restaurants reservieren und dann spontan entscheiden, worauf sie Lust haben.“ Darüber berichtete „20 Minuten“.