SpaceX soll geheimnisvollen Raumgleiter ins Weltall bringen

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Der Raumgleiter X-37B sieht aus wie ein kleines „Space Shuttle“. Das mysteriöse kleine Raumschiff umkreist unbemannt die Erde – zuletzt mehr als 900 Tage lang. (Archivbild) © IMAGO/U.S. Space Force

Wird er zur Spionage genutzt? Oder nur zum Test neuer Weltraumtechnologien? Um den militärischen Raumgleiter X-37B ranken sich zahlreiche Gerüchte.

Kennedy Space Center – Er sieht auf den ersten Blick aus wie das berühmte „Space Shuttle“ der US-Raumfahrtorganisation Nasa: Der Raumgleiter X-37B. Doch tatsächlich ist das Raumschiff viel kleiner – und geheimnisumwittert. Der Raumgleiter X-37B wurde von Boeing gebaut und wird von der US Air Force und Space Force betrieben. Sein nächster Start steht unmittelbar bevor: In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember soll eine SpaceX-Rakete vom Typ „Falcon Heavy“ den X-37B vom Kennedy Space Center in Florida aus erneut ins Weltall befördern. Der ursprünglich für Mitte Dezember geplante Start wurde zuvor verschoben.

Wie lange der Ausflug in die Erdumlaufbahn dieses Mal dauert: unklar. Doch es dürfte sich um einen längeren Aufenthalt im Weltall handeln, wenn man von den bisherigen Missionen ausgeht. Jeder X-37B-Flug ins Weltall hat bisher mehrere hundert Tage gedauert. Personen sind nicht an Bord. Nach dem bisher letzten Start in den Erdorbit umkreiste der X-37B die Erde ganze 908 Tage lang – der bisher längste Weltraumaufenthalt des Gleiters.

Raumgleiter X-37B
Länge 8,92 Meter
Höhe 2,9 Meter
Flügelspannweite 4,55 Meter
Stromversorgung Galliumarsenid-Solarzellen mit Lithium-Ionen-Batterien

SpaceX soll geheimnisvollen Raumgleiter X-37B ins All schießen

Was das Raumschiff im Erdorbit macht, ist ein großes Geheimnis. Ein Teil der Fracht – beispielsweise Experimente für die Nasa – ist bei vergangenen Starts bekannt geworden. Auch kleine Satelliten werden von dem Raumgleiter regelmäßig ausgesetzt. Wofür das „Space Plane“ des US-Militärs sonst noch verwendet wird, ist jedoch unklar. Die Fracht des Gleiters, der wie ein Flugzeug auf einer Landebahn landen kann, unterliegt größtenteils der Geheimhaltung.

Angesichts dessen ist klar, dass die Gerüchteküche brodelt: Bereits 2010 gab es Vermutungen, der X-37B-Gleiter könne als Spionagesatellit verwendet werden oder Waffen ins Weltall bringen. Auch wurde gemutmaßt, der Raumgleiter würde die ehemalige chinesische Raumstation „Tiangong-1“ ausspionieren. Gerüchte rund um Spionage halten sich dabei hartnäckig – Bestätigungen gibt es jedoch keine.

Mysteriöser Raumgleiter X-37B startet mit einer „Falcon Heavy“-Rakete

Der Raumgleiter des US-Militärs ist in der Lage, in der Erdumlaufbahn seinen Orbit zu verändern – sodass Beobachter von der Erde aus den X-37B für einige Zeit aus den Augen verlieren und es ihm möglich ist, seinen geheimen Aktivitäten nachzugehen. Der geplante Start des geheimnisvollen Raumgleiters mit SpaceX ist bereits der siebte Flug ins Weltall. Nach offiziellen Militärangaben werden mit dem X-37B hauptsächlich neue Weltraumtechnologien getestet. Was wirklich dahinter steckt, wird ein Geheimnis bleiben. (tab)

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