Kürzere Parkzeiten und höhere Gebühren: Darauf müssen sich die Brucker im nächsten Jahr wohl einstellen. Das ist ein Teil des neuen Parkraum-Konzepts.
Fürstenfeldbruck - Der Vorschlag der Verwaltung für eine verbesserte Parkraumbewirtschaftung enthält zwei Handlungsschwerpunkte: Zum einen sollen verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche in der Innenstadt eingeführt werden, wie Mobilitätsmanagerin Montserrat Miramontes im Verkehrsausschuss ausführte. Zum anderen geht man das Thema ruhender Verkehr im Zentrum an – unter Berücksichtigung des Liefer- und Radverkehrs. Das heißt: Die Parkgebühren sollen ausgeweitet, zeitlich begrenzte Lade- und Lieferzonen eingeführt sowie die Fahrradabstellmöglichkeiten verbessert werden.
Kürzere Parkzeiten im Zentrum
Demnach dürfen Autos in der Hauptstraße, der Pucher- und Schöngeisinger Straße nur noch zwischen 30 Minuten und zwei Stunden abgestellt werden. Die innenstadtnahen Parkplätze am Viehmarktplatz, an der Kirchstraße, Auf der Lände und an der Dachauer Straße sollen weiterhin mit einer Haltezeit von bis zu drei Stunden ausgestattet bleiben, um sie attraktiver zu machen als die Streifen am Straßenrand. Der Volksfestplatz bleibt als einziger Großparkplatz gebührenfrei – und hier darf man unbegrenzt stehen.
Die Parkgebühren am Fahrbahnrand werden von 50 Cent auf 1,20 Euro je angefangene 30 Minuten angehoben. Auch das Freiparkticket (derzeit ist eine Stunde frei) ist hier kürzer als auf den Großparkplätzen: zehn Minuten in der Hauptstraße, zehn Minuten am Fahrbahnrand und 30 Minuten auf Großparkplätzen. Die Haltezonen für den Lieferverkehr werden ausgeschildert. Zudem werden mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder eingerichtet, vor allem für Lastenräder.
Panne verhindert Abstimmung
Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Konzepts belaufen sich durch die Beschaffung von weiteren elf Parkscheinautomaten im ersten Jahr auf 123 000 Euro. In den Folgejahren rechnet man für den Kauf weiterer sechs Automaten mit rund 60 000 Euro. Der Unterhalt kostet jährlich 20 000 Euro. Durch die Gebühren rechnet man mit rund 670 000 Euro Mehreinnahmen. Diese decken die Kosten für Investition und Unterhalt samt Parklets und Begrünung sowie für die Finanzierung weiterer Maßnahmen wie Parkleitsystem, Stadtmarketing und Barrierefreiheit.
Ziel des Konzepts: Durch weniger ruhenden Kfz-Verkehr soll die Innenstadt an Aufenthaltsqualität gewinnen. Denn wenn weniger Autos für längere Zeit am Straßenrand parken, ist die Innenstadt für die Kunden besser erreichbar und auch für Radfahrer dank mehr Abstellmöglichkeiten noch attraktiver.
Beschließen konnte der Ausschuss das Konzept aber noch nicht: Denn die Sitzungsunterlagen lagen den Mitgliedern nicht vor und auch die Tagesordnung sah keinen Beschluss vor. „Da haben wir ein Problem“, meinte OB Christian Götz. „Eigentlich sollte ein Empfehlungsbeschluss für die Stadtrats-Sitzung am 17. Dezember heute gefasst werden.“