Rekord war gar nicht geplant: Die einst größte Domorgel der Welt steht in Bayern
Die größte Orgelpfeife ist elf Meter hoch und wiegt über 300 Kilo, die kleinste kommt gerade mal auf sechs Millimeter. Die Passauer Domorgel ist beeindruckend.
Passau - Die Drei-Flüsse-Stadt Passau macht viel her. Donau, Inn und Ilz treffen am Drei-Flüsse-Eck aufeinander und bieten ein herrliches Fotomotiv. Gleiches gilt für die Domorgeln im Dom St. Stephan, denn die stellten zeitweise einen Rekord auf.
Die Passauer Domorgel wurde 1928 mit 208 Registern als damals größte Orgel der Welt erbaut. Seitdem ist sie weltweit bekannt und zieht jährlich zahlreiche Besucher an, wie das Bistum Passau auf seiner Website schreibt.
Bischof erfreut über Passauer Domorgel
„Für viele Menschen, die in der heutigen Zeit Gott suchen, kann der Weg über die Erfahrung von Schönheit ein Schlüssel sein. Gott ist der unendlich Schöne, der Herrliche“, wird Bischof Dr. Stefan Oster zitiert. „Deshalb bin ich und sind wir so dankbar, im Passauer Dom ein zugleich großes und großartiges Musikinstrument zu beherbergen.“ Nach wie vor gilt die Orgel im Dom St. Stephan als eine der größten Kirchenorgeln der Welt.
Domorgel im Passauer Dom St. Stephan
einzigartiges Klangkonzept mit fünf unterschiedlichen Teilorgeln, die jeweils einen eigenen Klangcharakter haben
Die beiden barocken Pfeilerorgeln wurden Mitte des 19. Jahrhunderts auf die Westempore der Seitenschiffe transferiert und flankieren nun die Hauptorgel: die Evangelienorgel im Norden als französisches Solo- und Schwellwerk, die Epistelorgel im Süden als italienisch-barocke Orgel
Die Chororgel im Altarraum links verfügt über einen eigenen mechanischen Spielschrank und ist in norddeutsch-barockem Klangstil gehalten
Über dem Langhaus im Dachstuhl in einer eigenen Orgelkammer ist die Fernorgel eingebaut, deren Klang durch das „Heilig-Geist-Loch“ in das Kirchenschiff dringen kann
Alle fünf Orgelwerke können vom Hauptspieltisch auf der Empore aus gespielt werden
Quelle: Bistum Passau
Zwischenzeitlicher Rekord in Passau: „Nicht als größte Domorgel der Welt gebaut worden“
„Die Orgel im Passauer Dom war allerdings nicht als größte Domorgel der Welt gebaut worden. Die besondere und großartige Akkustik im Barockdom hat von jeher eine mächtige und farbenreiche Chor- und Orgelmusik notwendig gemacht. So entstand nach und nach die große Domorgel“, heißt es zur Entstehungsgeschichte.
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Dom in Passau: Größte Orgelpfeife wiegt über 300 Kilo
Vom Hauptspieltisch aus kann der Domorganist jedes der 233 Register und jede der 17974 Pfeifen zum Erklingen bringen, „Pfeifen aus Metall, Holz und dazu vier Glockenspiele mit zusammen 134 Resonanzkörpern“, so das Bistum weiter. Die größte Orgelpfeife hat eine Länge von über elf Metern und wiegt 306 Kilo. Ihr Ton mit rund 16 Schwingungen pro Sekunde liegt an der unteren Hörgrenze. Die kleinsten Pfeifen haben eine Länge von nur sechs Millimetern, die Töne liegen mit circa 16.000 Herz an der oberen Hörgrenze eines Menschen.

In der Anlage wurden gut 20 Kilometer Kabel verlegt. Die Orgel kann auch mechanisch gespielt werden, dazu wurden sogenannte Abstrakten - Züge aus Zedernholz - verwendet. Über 5000 Meter wurden dabei verarbeitet. (kam)
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