„Erschreckend“: Deutschland bricht 2024 bedrohlichen Wetterrekord

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat Daten zum Wetter in Deutschland 2024 veröffentlicht: Extreme Temperaturen und Niederschlagsmengen beunruhigen die Fachleute.

Frankfurt – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat beunruhigende Daten zum Wetter 2024 veröffentlicht. Das Jahr sei demnach das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. „Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat. Das ist beschleunigter Klimawandel“, sagt Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD.

Das Jahr 2024 war beim Thema Wetter in Deutschland von Rekordtemperaturen und großen Niederschlagsmengen geprägt – samt Hochwasser in einigen Regionen.
Das Jahr 2024 war beim Thema Wetter in Deutschland von Rekordtemperaturen und großen Niederschlagsmengen geprägt – samt Hochwasser in einigen Regionen. © Peter Kneffel/dpa

Wetter 2024 in Deutschland: Milder Winter und rekordwarmes Frühjahr

Demnach lag die Durchschnittstemperatur 2024 bei 10,9 Grad Celsius. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 entspreche das einer Abweichung von 2,7 Grad, warnen die Fachleute. Verglichen mit der neueren Referenzperiode – 1991 bis 2020 – betrage die Abweichung 1,6 Grad.

Das Jahr begann mit einem außergewöhnlich milden Winter, der bereits im Februar frühlingshafte Temperaturen von durchschnittlich 6,6 Grad Celsius brachte. Dieser Trend setzte sich im Frühjahr fort – es gilt sogar als das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch im Sommer kletterten die Temperaturen auf Rekordwerte: Der August zählt zu den vier wärmsten Monaten seit 1881. Am 13. August wurde in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 36,5 Grad Celsius die höchste Temperatur des Jahres gemessen, so der DWD.

Extreme Niederschlagsmengen in Deutschland im Jahr 2024

Für fast alle 16 Bundesländer soll das Jahr 2024 das heißeste seit Beginn der Messungen gewesen sein. Am wärmsten war es dem DWD zufolge in Berlin. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag hier bei 11,9 Grad Celsius. Direkt dahinter folgt Bremen mit einer Durchschnittstemperatur von 11,6 Grad. Das kühlste Jahr wurde in Bayern gemessen. Im Vergleich zu den Jahren 1961 bis 1990 sind die Temperaturen aber auch hier erheblich gestiegen: Von 7,5 Grad auf 10,3 Grad. Schon jetzt warnen Fachleute vor einem möglichen Hitzesommer 2025.

Neben den hohen Temperaturen war das Jahr 2024 auch von extremen Niederschlagsmengen geprägt. Insgesamt fielen 903 Liter pro Quadratmeter, deutlich mehr als die Jahre zuvor. Besonders der Winter und das Frühjahr waren niederschlagsreich. Das Winterhalbjahr soll laut den vorläufigen Daten des DWD das nasseste seit Messbeginn sein. Die größte Niederschlagsmenge wurde aber im Sommer gemessen: Der 1. August brachte in Trendelburg mit 169,8 Litern pro Quadratmeter die höchste Tagessumme des Jahres.

Globale Wetterextreme und anhaltende Erwärmung – beunruhigende Entwicklung bei Wetter

Auch Bericht des Copernicus-Klimadienstes hebt hervor, dass 2024 weltweit ein weiteres Jahr extremer Wetterereignisse war – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die globalen Temperaturen stiegen demnach weiter, angetrieben durch hohe Konzentrationen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Diese Gase tragen maßgeblich zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei und führen zu häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen.

Weltweit gebe es immer mehr Hitzewellen, Dürren und Starkregenereignisse. Auch in Deutschland haben solche Ereignisse zugenommen, wie das Hochwasser in Norddeutschland im Januar 2024 zeigt. Laut den Klimaprojektionen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wird erwartet, dass solche Extremereignisse in Zukunft noch zunehmen werden. (tt)

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