Hugo Egon Balder, TV-Urgestein aus Formaten wie „Tutti Frutti“ und „Genial daneben“, übt im Podcast „Road To Glory“ mit Alexander Nebe deutliche Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Besonders die ARD-Show „Werwölfe – Das Spiel von List und Täuschung“ erregt seinen Unmut.
Hugo Egon Balder, der mit 62 Jahren seine Sucht besiegte, stellt die Berechtigung des Rundfunkbeitrags infrage: „So wie die öffentlich-rechtlichen Sender momentan Programm machen, dürften sie an sich überhaupt keine Gebühren einziehen.“
Hugo Egon Balder kritisiert Reality-Format der ARD
Die Reality-Spielshow „Werwölfe“, die seit Ende September in der ARD-Mediathek und im linearen Programm läuft, ist laut Balder ein Beispiel dafür, wie der öffentlich-rechtliche Bildungs- und Kulturauftrag verloren gehe. Über das Format sagt er im Podcast: „Dafür Rundfunkgebühren? Ich bin enttäuscht.“
Er zieht Vergleiche zu Privatsendern: „Es gibt ja bei RTL bereits die Sendung 'Die Verräter'. Und jetzt macht das Erste genau das Gleiche. Und da muss ich sagen, da bin ich nicht mehr bereit zu bezahlen. Wirklich nicht. Denn das hat mit dem Auftrag, den sie mal hatten, nichts mehr zu tun. Das ist doch alles gequirlter Mist.“
Die Kritik an „Werwölfe“ wird auch in den sozialen Medien geteilt. Viele User bemängeln, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ähnliche Inhalte einkauft wie Privatsender, oft zu hohen Produktionskosten. Ein Instagram-Nutzer kommentiert: „Wieso kauft ihr die ganze Zeit Sendungen und Podcasts überteuert ein von Produktionsfirmen, die auch Reality-Shows für RTL und Co. machen? Ich checke nicht, wieso so etwas von den Gebühren bezahlt werden muss.“
„Werwölfe“ basiert auf dem Gesellschaftsspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“, das wiederum auf dem russischen Spiel „Mafia“ beruht – wie auch RTLs „Die Verräter“, wo Schlagersängerin Marie Reim emotional zusammenbrach. Zwar verzichtet die ARD auf prominente Teilnehmer, das Konzept ist jedoch ähnlich.
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk in der Kritik
Balders Kritik reiht sich ein in eine Reihe prominenter Stimmen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hinterfragen. So äußerte sich der Satiriker Jan Böhmermann mehrfach kritisch über die Ausrichtung von ARD und ZDF. Auch der TV-Autor Micky Beisenherz bemängelte in Interviews die zunehmende Orientierung der Sender an Quoten statt an inhaltlicher Qualität.
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