Aiwanger ätzt gegen Grünen-Chefin Lang: „Kindergarten für Erwachsene“

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Aiwanger schießt gegen Grünen-Chefin Lang. Es ist nicht das erste Mal. Eigentlich sollte der Wirtschaftsminister sich auf Bayern fokussieren.

München – Der bayerische Landesvorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich mit der Grünen-Chefin Ricarda Lang angelegt. Zum Wahlkampfstart in ihrem Wahlkreis Schwäbisch Gmünd hatte die Politikerin auf ihrem TikTok-Kanal ein Video mit einigen Ehrenamtlichen veröffentlicht. „Kindergarten für Erwachsene“, kommentierte Aiwanger daraufhin - und teilte das Video auf X.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der bayerische Abgeordnete über die Grünen lustig macht. Schon öfter ging es dabei, wie auch in diesem Fall, nicht um programmatische Differenzen. Bei einem Grünen-Parteitag war beispielsweise eigentlich eine Bewirtung mit Sellerie-Schnitzel und veganem Speck sowie Nudelrolle mit Kürbis und Frischkäse geplant – wäre nicht das Besteck in der Halle verboten gewesen. Stattdessen gab es Pizza. Für Aiwanger war das ein gefundenes Fressen und er schrieb auf X: „Hoffentlich wird auch Kita-Kindern künftig erlaubt, sich Pizzas bestellen zu dürfen, wenn ihnen ideologisch fleischlose Speisen nicht schmecken.“ Auch ein nicht aufgestellter Kita-Christbaum führte bereits zu einer Diskussion.

Sticheleien von Aiwanger wenig erfolgreich – Spott von den Grünen, Kritik aus Bayern

Die Versuche Aiwangers anzuecken sind auf Seiten der Grünen wenig fruchtbar. „Dieser Mann ist so lost“, schrieb Fraktionschefin Renate Künast zur Pizza-Kritik. Einige wenige reagierten auf die Sticheleien des Politikers, zum Beispiel Cem Özdemir, der Aiwanger laut dem RND das Konzept einer Pizza „mit ohne Fleisch“ erklärte. Die TikTok-Kritik blieb bisher ebenfalls weitestgehend unbeachtet.

Hubert Aiwanger, (Freie Wähler) Stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister
Aiwanger steht in der Kritik für seine Prioritäten aus Wirtschaftsminister. © picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Stattdessen stand Aiwanger aufgrund seiner Prioritäten zuletzt selbst in der Kritik: „Man hört und liest von Herrn Aiwanger viel, vor allem in den sozialen Medien – aber wenig zu wirtschaftlichen Themen“, kritisierte Bayerns DGB-Chef Bernhard Stiedl gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Selbst ist Aiwanger nicht auf TikTok aktiv, ihn trifft man eher auf X. Die Freien Wähler Bayern veröffentlichten jedoch regelmäßig Gesprächsausschnitte oder veröffentlichen auf TikTok Kommentare von X.

„Zurück an den Schreibtisch“: Aiwanger macht Demo-Hopping statt Wirtschaftspolitik

Der Freie-Wähler-Chef fokussierte sich offenbar zuletzt auf Auftritte bei Demonstrationen – und erntet hinter vorgehaltener Hand sogar in der eigenen Partei Spott. Man habe irgendwann aufgegeben, die Anzahl von Demo-Auftritten zu zählen: „zu viele“, so hieß es in einem Bericht des Bayerischen Rundfunks. So tourte Aiwanger zwischen Bauern- und Anti-Ampel-Demonstrationen, sogar bis nach Berlin.

Auch aus der bayerischen Regierung kam Kritik an der Arbeitsmoral Aiwangers: „Er macht einfach zu wenig“, so Sebastian Brehm, der Chef der CSU Bayern, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. „Bevor er große Reden schwingt – in Bierzelten oder in anderen Veranstaltungen – sollte er lieber zurück an den Schreibtisch und wirklich mal kräftig arbeiten für den Mittelstand und für die Wirtschaft.“ Aiwanger argumentierte hingegen: „Auf Demos unterwegs zu sein, heißt, sich zu kümmern.“ (lismah)

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