Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Zahl der Abschiebungen drastisch zu erhöhen. Laut „Newsweek“ plant die US-Behörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) eine massive Ausweitung ihrer Einsätze. Möglich wird dies durch die sogenannte „One Big, Beautiful Bill“, ein Gesetz, das Trump dieses Jahr auf den Weg gebracht hat. Es stellt den Behörden zusätzliche Milliarden zur Verfügung, um die Einwanderungspolitik zu verschärfen.
Milliarden für Abschiebungen und Personal
Das Gesetz sieht dem Bericht zufolge unter anderem 45 Milliarden Dollar für den Ausbau von Haftkapazitäten vor. Damit sollen bis zu 100.000 Betten für festgenommene Migranten geschaffen werden. Weitere 14 Milliarden Dollar fließen in Transport- und Abschiebeoperationen. Zudem sollen acht Milliarden Dollar in die Einstellung von 10.000 neuen Abschiebe-Beamten investiert werden. Bis 2029 soll die Zahl der ICE-Mitarbeiter von derzeit rund 20.000 auf über 30.000 steigen.
Viele Bewerbungen für ICE-Offensive
Um die neuen Stellen zu besetzen, hat das Department of Homeland Security (DHS) eine großangelegte Rekrutierungskampagne gestartet. Laut „Newsweek“ sind bereits 175.000 Bewerbungen eingegangen, und mehr als 18.000 Bewerber haben vorläufige Jobangebote erhalten. Um die Arbeit attraktiver zu machen, bietet die Behörde hohe Einstiegsboni von bis zu 50.000 Dollar sowie Programme zur Rückzahlung von Studienkrediten an.
Hunderttausende bereits abgeschoben
Tricia McLaughlin, Sprecherin des DHS, erklärte gegenüber dem US-Sender „Fox News“, dass die bisherigen Maßnahmen der Regierung bereits Wirkung zeigten. Seit Beginn der Amtszeit Trumps seien etwa 500.000 Menschen ohne gültige Papiere abgeschoben worden. Zudem hätten sich seit Januar 2025 rund 1,6 Millionen Migranten freiwillig zur Rückkehr in ihre Heimatländer entschieden – allerdings nur ein kleiner Teil davon über eine spezielle App der Grenzschutzbehörde CBP.
Kritik an Trumps harter Linie
Die Pläne der US-Regierung stoßen jedoch auch auf scharfe Kritik. Amy Fischer von Amnesty International USA bezeichnete die Maßnahmen als „unmenschlich“ und warf der Regierung vor, mit den Abschiebungen Chaos und Leid in den betroffenen Gemeinschaften zu verursachen. Sie sprach von einer Politik, die rassistisch sei und grundlegende Menschenrechte verletze.
Regierung will Kurs fortsetzen
McLaughlin wies diese Vorwürfe zurück und lobte stattdessen die Entschlossenheit der Regierung: „Was Präsident Trump und unser Team erreicht haben, ist außergewöhnlich.“ Die Regierung werde sich nicht von Kritik oder rechtlichen Hürden aufhalten lassen, so McLaughlin weiter. Ziel sei es, den Willen des amerikanischen Volkes durchzusetzen und illegale Migration konsequent zu bekämpfen.