Weniger Herzprobleme durch regelmäßiges Blutspenden
Regelmäßiges Blutspenden rückt zunehmend in den Fokus der Gesundheitsforschung. Aktuelle Studien legen nahe, dass es messbare positive Effekte auf unsere Gesundheit haben kann.
Über Nina Ruge
Nina Ruge ist studierte Biologin. Sie startete 1987 bei RIAS TV in Berlin ihre über 30-jährige Fernsehkarriere. Stationen: "heute journal", "heute Nacht" und "Leute heute" im ZDF, Talkshows und Magazine in ARD, Phoenix und 3sat kamen hinzu. Heute ist sie Fachautorin für das Gebiet der "Zellbiologie des Alterns". Seit 2020 verfasste sie vier populärwissenschaftliche Bücher zu diesem Thema, alle fünf wurden Bestseller. Außerdem schreibt sie Kolumnen, produziert Podcasts wie "Der kurze Podcast für ein langes Leben - Zwäg hoch zwei", hält Vorträge und entwickelt eigene Kanäle zum gigantischen Forschungsfeld "Healthy Longevity".
Studie: Weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Blutspenderinnen
Forschende am Sanquin Research Institute in Amsterdam begleiteten über einen Zeitraum von zehn Jahren fast 160.000 Langzeitspenderinnen und -spender. Ihr Ergebnis: Vor allem Frauen, die häufig Blut spenden, erkranken seltener an Herz-Kreislauf-Leiden. Der sogenannte Healthy-Donor-Effekt – also der Umstand, dass Blutspender meist ohnehin einen gesünderen Lebensstil pflegen – wurde in der Studie statistisch bereits berücksichtigt. Der gesundheitliche Vorteil des Blutspendens scheint also real zu sein.
Der Einfluss von Eisen auf oxidativen Stress
Jede Blutspende entzieht dem Körper etwa 250 Milligramm Eisen. Dies ist besonders für Männer und für Frauen nach den Wechseljahren von Bedeutung. Zu viel Eisen im Blut kann oxidativen Stress fördern und die Alterung der Gefäße beschleunigen. Durch das regelmäßige Spenden wird der Eisenspiegel gesenkt, was sich positiv auf die Gefäßgesundheit auswirken kann.
Bessere Abwehr gegen freie Radikale durch Blutspenden
In einer gemeinsamen Studie der Abteilung für Biomedizin der Universität Sassari in Italien und der Abteilung für Molekularbiologie der International Hellenic University in Griechenland zeigte sich: Menschen, die häufig Blut spenden, haben offenbar einen besseren Schutz vor sogenannten freien Radikalen. Bei ihnen war die antioxidative Kapazität, also die Fähigkeit, zellschädigende Stoffe abzuwehren, deutlich höher als bei Vergleichspersonen.
Großstudie in China: Blutspender sind gesünder
In China begleitet das Institut für Epidemiologie und Biostatistik der Xi'an University derzeit über 3,4 Millionen Blutspenderinnen und -spender. Erste Daten zeigen, dass sie seltener ärztliche Behandlungen benötigen und weniger häufig an chronischen Erkrankungen leiden als die Kontrollgruppe. Allerdings läuft die Studie noch, endgültige Ergebnisse stehen noch aus.
Blutspenden rettet Leben – und stärkt die eigene Gesundheit
Was bedeutet das nun insgesamt? Blutspenden rettet Leben – und könnte auch das eigene Leben langfristig gesünder erhalten. Um dies definitiv beziffern zu können, sind natürlich weitere Studien notwendig. Doch eines steht fest: Wer spendet, hilft – und tut zugleich etwas Gutes für die eigene Gesundheit.
Lesetipp (Anzeige)
Welche Rolle spielen Ernährung, Bewegung und Hormone bei der Zellverjüngung? Kann uns ein konsequent "verjüngender Lebensstil" tatsächlich gesünder altern lassen? Nina Ruge und Dr. Dominik Duscher machen sich in ihrem neuen Buch „Verjüngung ist möglich: Wissenschaftlich erforscht - was wirklich hilft“ auf die Suche nach diesem – wissenschaftlich abgesicherten – Lebensstil.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.